„Man erreicht keinen und es reagiert niemand“

Trotz Zahlung: Gedisa schickt Inkassofirma

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Berlin -

Apothekeninhaber Frank Wegner staunte nicht schlecht, als ihn eine Zahlungsaufforderung der Gedisa für das Apothekenportal erreichte. Die bereits beglichenen Forderungen wies er mit Belegen nach und bat um Klärung. Vier Monate später erhielt er dann tatsächlich Post – diesmal allerdings von einem Inkassounternehmen. „Bei der Gedisa erreiche ich dazu niemandem, dem Inkassobüro habe ich meine Zahlungsnachweise geschickt, die wollen sich jetzt kümmern“, berichtet Wegner.

„Ich habe wie immer pünktlich überwiesen und dann eine Zahlungserinnerung von der Gedisa bekommen“, erinnert sich der Inhaber der Stadler‘schen Apotheke in Dierdorf und der Römer-Apotheke in Remagen. Damals führte er die Zahlungen für beide Apotheken noch manuell aus. „Es geht um zwei Rechnungen für zwei meiner Apotheken mit einem Betrag von jeweils rund 170 Euro.“ Mit seiner Brunnen-Apotheke in Sinzig habe er dieses Problem nicht.

Die erste Mahnung traf nach 15 Tagen ein, die zweite nach 30. Wegner meldete jeweils umgehend zurück, dass er die fälligen Summen bereits angewiesen hatte. Übertragungsfehler könne der Inhaber ausschließen; es habe auch keine Fehlermeldung seitens des Kreditinstituts gegeben. „Die Bankverbindung stimmt, Betrag und Rechnungsnummer sind auch einwandfrei nachvollziehbar“, stellt er klar.

Inkasso trotz Zahlungsnachweis

Wegner bat um Überprüfung der Sachlage – seitens Gedisa habe man aber keine Zahlung finden können, der Apotheker solle diese bitte nachweisen. Der sendete daraufhin die entsprechenden Kontoauszüge. Die Rückmeldung der Gedisa: „Sie könnten das im Moment nicht weiter zuordnen und überprüfen. Sie würden sich gegebenenfalls noch einmal bei mir melden.“

Post gab es dann vier Monate später – allerdings von einem Inkassounternehmen. „Bei der Gedisa erreiche ich dazu niemanden, dem Inkassobüro habe ich meine Zahlungsnachweise geschickt, die wollen sich jetzt kümmern.“

Insbesondere ärgert den Apotheker aber der Umgang seitens der Gedisa: „Man erreicht keinen und es reagiert niemand. Ich habe die Zahlungsbelege geschickt und mehrfach nachgefragt. Es passiert einfach nichts.“ Die Rechnung belaufe sich nunmehr auf rund 250 Euro pro Apotheke.

Wegner kritisiert, dass diese Inkassobriefe trotz erfolgter Zahlung letztlich in den Apotheken landen und im Zweifelsfall von ahnungslosen Mitarbeitenden geöffnet werden. „Und dann stehen sie als Chef da wie der letzte Depp.“ Mittlerweile hat der Inhaber für alle seine Apotheken einen Bankeinzug eingerichtet – seitdem läuft alles reibungslos.

Die Gedisa erklärte auf Anfrage, aus Datenschutzgründen keine Auskünfte zu internen Abläufen oder zu einzelnen Vertrags- und Rechnungsangelegenheiten zu erteilen. Betroffene Kundinnen und Kunden sollen sich in solchen Fällen direkt an den Support wenden.

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