Kinderwunsch und Schwangerschaft

Supplemente: Wie wichtig sind Folsäure und Jod?

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Berlin -

Bei Kinderwunsch und auch während der Schwangerschaft sollte die Supplementierung von Jod und Folsäure im Fokus stehen. Nur so kann eine ausreichende Versorgung der werdenden Mutter sichergestellt werden. Warum ist die Einnahme von Supplementen bereits vor der Empfängnis so wichtig?

Die Ernährung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft soll ausgewogen und abwechslungsreich sein und sich an den allgemeinen Empfehlungen für gesunde Erwachsene orientieren. Dabei steigt der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen in der Schwangerschaft stärker an als der Energiebedarf. Um eine optimale Versorgung der werdenden Mutter zu erreichen, sollte besonders auf den Folsäure- und Jodhaushalt geachtet werden.

Essentielle Supplemente

Folsäure

Folatverbindungen kommen in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Die synthetisch hergestellte und stabilere Form des Vitamins Folat wird als „Folsäure“ oder Vitamin B9 bezeichnet. Grünes Gemüse, Hülsenfrüchte oder Hühnerei sind dabei besonders reich an Folaten. Bezüglich der zusätzlichen Einnahme von Folsäure empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE):

  • Frauen mit Kinderwunsch sollen zusätzlich zu einer gesunden Ernährung 400 Mikrogramm Folsäure täglich oder äquivalente Dosen anderer Folate in Form eines Supplements einnehmen.
  • Die Einnahme soll mindestens 4 Wochen vor der Konzeption beginnen und bis zum Ende des 1. Schwangerschaftsdrittels fortgesetzt werden.
  • Frauen, die die Folsäuresupplementation weniger als 4 Wochen vor der Konzeption beginnen, sollten höherdosierte Präparate mit 800 Mikrogramm Folsäure verwenden.

Folat spielt eine große Rolle bei Zellteilungs- und Wachstumsprozessen. Eine frühzeitige Folsäuresupplementation von 400 Mikrogramm pro Tag kann das Risiko für Neuralrohrdefekte reduzieren, wie Studien belegen. Bereits ein milder Mangel des wasserlöslichen B-Vitamins kann zu Komplikationen wie beispielsweise Früh- oder Fehlgeburten führen.

Jod

In der Schwangerschaft steigt der Jodbedarf. Die Schilddrüse der werdenden Mutter produziert nun vermehrt Schilddrüsenhormone. Grund dafür sind unter anderem ein gesteigerter Grundumsatz sowie eine vermehrte Ausscheidung über die Nieren. Das Spurenelement ist wichtig, da es mitunter zu einer normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion der Mutter beiträgt. Jod ist unter anderem für eine normale Entwicklung des wachsenden Kindes unabdingbar, es sollte daher ausreichend supplementiert werden. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung empfiehlt die DGE:

  • Schwangere sollen täglich ein Supplement mit 100 bis 150 Mikrogramm Jod einnehmen.
  • Achtung: Bei Schilddrüsenerkrankungen sollte immer erst ärztliche Rücksprache erfolgen.
  • Die Verwendung von jodiertem Speisesalz und mit jodiertem Speisesalz hergestellten Lebensmitteln sowie der Verzehr von Milch, Milchprodukten und Meeresfisch sind für die Jodzufuhr empfehlenswert.

Ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt die fötale Schilddrüse mit der eigenen Hormonproduktion. Dabei ist sie hierfür vorwiegend auf das Jod der werdenden Mutter angewiesen. Insbesondere Veganerinnen und Vegetarierinnen sollten auf eine gute Jodzufuhr achten.

Auch Vitamin B12 ist wichtig

In Kombination mit Folsäure ist die Zufuhr von Vitamin B12 sinnvoll. Das B-Vitamin wird häufig auch als „Helfervitamin“ bezeichnet: Folsäure und Vitamin B12 arbeiten „Hand in Hand“ und hängen im (Homocystein-)Stoffwechsel sehr eng zusammen. Vitamin B12 ist notwendig für die Regeneration der Folsäure. So kann die Folsäure optimal verwertet werden.

Die Zufuhr von anderen Vitaminen und Mineralstoffen wie beispielsweise Vitamin C, Magnesium, Calcium und Zink wird Frauen mit Kinderwunsch oder schwangeren Frauen von der DGE nicht ausdrücklich empfohlen. Bei einem nachgewiesenen Mangel kann die Zufuhr der einzelnen Supplemente jedoch sinnvoll sein. So sollte eine Supplementierung von Eisen beispielsweise nur nach ärztlicher Abklärung erfolgen. Isst die werdende Mutter keinen oder nicht regelmäßig fettreichen Meeresfisch, sollte zusätzlich Docosahexaensäure (DHA) eingenommen werden.

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