Ab 1. Oktober

Ortoton & Co: Festbeträge für Altoriginal

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Berlin -

Der GKV-Spitzenverband hat für sieben Wirkstoffe und Kombinationen neue Festbeträge beschlossen. Diese wurden im Bundesanzeiger veröffentlicht und treten am 1. Oktober in Kraft. Betroffen sind verschiedene Altoriginale und Darreichungsformen.

Dienogest

Bei Dienogest sind vor allem das Altoriginal Visanne von Jenapharm beziehungsweise die Reimporte von der neuen Erstattungsgrenze betroffen. Generikaanbieter wie Aristo, Glenmark, Hormosan, Mylan, Exeltis, Hexal und Gedeon Richter liegen bereits darunter. Einzig Mibe müsste den Preis für Diemono um rund 10 Prozent absenken, um weiterhin ohne Aufzahlung zu Lasten der Kassen verordnet werden zu können.

Dutasterid/Tamsulosin

Bei der Kombination aus Dutasterid und Tamsulosin, gegen benigne Prostatahyperplasie liegt nicht nur GlaxoSmithKline (GSK) als Originalanbieter mit Duodart deutlich über Festbetrag, sondern auch Dr. Pfleger mit Tamsublock. Auch Zentiva und Uropharm/Abanta müssen sich mit der Frage beschäftigen, ob sie ihren Preis anpassen wollen. Bei 1A Pharma, Accord, Aliud, Glenmark, Heumann, Puren, Mylan und Ratiopharm steht diese Entscheidung angesichts des günstigeren Preisniveaus nicht an.

Fulvestrant

Bei Fulvestrant, einem Zytostatikum, sind neben dem Altoriginal Faslodex (Sanofi) auch so ziemlich alle Generikaanbieter zumindest teilweise vom neuen Festbetrag betroffen. Insbesondere bei den Großpackungen mit vier oder sechs Fertigspritzen sind vielfach Preiskürzungen erforderlich.

Methocarbamol

Bei dem Muskelrelaxanz Methocarbamol müsste Recordati den Preis für sein Altoriginal Ortoton senken, Aliud, Aristo, Hexal, Neuraxpharm und Stada sind dagegen nicht betroffen.

Oxycodon

Bei den nichtretardierten festen oralen Darreichungsformen des Schmerzmittels drohen vor allem bei den Filmtabletten Preisanpassungen um rund 10 Prozent und damit Lagerwertverluste; hier ist Aristo der einzige Anbieter. Doch auch bei den Kapseln müssen Hersteller wie Aristo, Ratiopharm, Heumann, Zentiva, Puren und Mundipharma ihre Preise in ähnlichem Umfang neu justieren, während 1A Pharma, Aliud und Betapharm ohne Kürzungen auskommen.

Posaconazol

Der Festbetrag gilt für die festen oralen Darreichungsformen des Antimykotikums. Das Altoriginal Noxafil (MSD Sharp & Dohme) gibt es nicht zum geforderten Preis. Bei den Generika von Accord, Aliud, Betapharm, Heumann, Hexal, Ratiopharm, Stada und Zentiva müssen bei den kleineren Packungen die Preise angepasst werden, um Aufzahlungen zu vermeiden. Die größere Packung à 96 Stück ist oft schon günstiger.

Vancomycin

Bei den Vancomycin-Hartkapseln ist die Dosierung à 250 mg betroffen, die halb so stark dosierte Variante des Antibiotikums gibt es sowohl von Dr. Eberth als auch von Esteve/Fatol bereits zum Festbetrag.

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