Babyschnuller

BUND kündigt Apothekentests an

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Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat angekündigt, in dieser Woche stichprobenartig in Apotheken prüfen zu wollen, ob bestimmte Babyschnuller weiterhin im Sortiment sind. Darauf weist die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hin. In den betroffenen Produkten hatte der BUND vor kurzem die Chemikalie Bisphenol A (BPA) entdeckt. Über die Ergebnisse des Tests will der BUND die Öffentlichkeit informieren.

Der BUND hatte zehn Schnuller untersucht und in allen Fällen BPA entdeckt. Die Substanz steht im Verdacht, Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Gehirnentwicklung und Brustkrebs hervorzurufen. Die höchsten Konzentrationen der Chemikalie (zwischen 200 und fast 2.300 Milligramm pro Kilogramm) wurden in den Kunststoffschildchen gefunden, die den eigentlichen Schnullersauger halten. Sie bestanden mit einer Ausnahme aus Polycarbonat, bei dessen Herstellung BPA eingesetzt wird.

Auch in den Saugteilen der Latex-Schnuller von Babysmile, Dentistar, Babylove und NUK sowie bei einem der insgesamt sechs untersuchten Silikon-Schnuller von der Firma Avent lagen die Analysewerte zwischen 80 und 400 Milligramm pro Kilogramm.

Die betroffenen Hersteller haben dem BUND gegenüber bereits Stellung zu ihren Produkten genommen: Für die Produktion der Saugteile werde kein BPA oder BPA-haltiges Material verwendet, teilte die Firma NUK mit. Auch die für die Herstellung von Saugteilen verwendeten Rohstoffe enthalten den Angaben zufolge kein BPA.

Der Hersteller Avent weist darauf hin, dass das Schild und der Griff aus BPA-haltigem Polycarbonat hergestellt werden. Der Sauger selbst bestehe aus Silikon und enthalte kein BPA.

Nicht geklärt ist, wie BPA in die Saugteile gelangt. Eine mögliche Erklärung wäre laut BUND, dass die Chemikalien aus den Hartkunststoff-Schildchen in den weichen Saugteil diffundiert. Der BUND hatte die Hersteller deshalb aufgefordert, bei der Produktion der Kunststoffschilde auf Polycarbonat zu verzichten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht bislang keine akute gesundheitliche Gefährdung durch die Aufnahme von BPA für Kinder, die über längere Zeit Schnuller benutzen. Das Institut untersucht derzeit allerdings selbst entsprechende Produkte. Erste Ergebnisse werden in Kürze erwartet.

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