Polyneuropathie

Taubheitsgefühle mit TCM lindern

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Berlin -

Experten schätzen, dass einer von 2000 bis 2500 Menschen unter Polyneuropathie leidet. Besonders häufig betroffen sind Diabetiker. Behandelt wird die Erkrankung unter anderem durch den Einsatz von Antikonvulsiva, Antidepressiva und Vitmamin-B-Präparaten. Immer mehr Betroffene setzen auf Therapiemöglichkeiten aus Fernost: Akupunktur, Moxibustion und Qi Gong sollen Beschwerden lindern. Spezialisierte Kliniken wie die Klinik am Steigerwald implementieren diese alternativen Methoden bereits in den Klinikalltag.

Chinesische Medizin

Da viele Erkrankte durch die Schulmedizin keine ausreichende Linderung ihrer Beschwerden erfahren, stehen alternative Behandlungsmethoden hoch im Kurs. Die wichtigste Behandlungssäule der Chinesischen Medizin ist die Arzneitherapie – die Dosierung der meist pflanzlichen Präparate wird regelmäßig (mitunter täglich) angepasst. Dr. Christian Schmincke, Leiter der Klinik am Steigerwald, betont, dass jede chinesische Arznei patientenindividuell ausgewählt wird. Es werden verschiedene ergänzende Methoden angewendet, darunter die Akupunktur und die Moxibustion.

Akupunktur

Durch regelmäßige Akupunktursitzungen kann die Schmerzintensität bei vielen Polyneuropathie-Patienten abgesenkt werden. Die positiven Effekte auf Bewegungsstörungen können nicht einschätzt werden. Schmincke betont, dass das Verfahren an der Steigerwald Klinik beispielsweise nur in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt wird. Bei dem Verfahren werden unterschiedlich lange Nadeln in die betroffenen Areale gestochen. Dort verbleiben sie für eine bestimmte Zeit (20 bis 30 Minuten). Durch die Punktion des Gewebes soll das Gehirn angeregt werden, mehr Glückshormone auszuschütten – eine Schmerzlinderung und Herbasetzung des Muskeltonus können die Folge sein. Krankenkassen beteiligen sich bei gewissen Indikationen bei den Kosten.

Moxibustion

In China wird die Moxibustion als gleichrangige Therapie zur Akupunktur geachtet. Bei der Behandlung werden bestimmte Punkte durch verglühende Beißußfasern (Moxa) erwärmt. Den traditionellen chinesischen Lehren zufolge wirkt die Hitze auf den Fluss des „Qi“ in den darunter liegenden Meridianen. Der Beifuß (Artemisia vulgaris) wird im Frühjahr gesammelt und getrocknet. Bei der Behandlung mit einer Moxa-Zigarre werden Körperpunkte indirekt erwärmt. Die Glimmstäbe werden über die betroffene Areale gehalten, bis sich das Gewebe erwärmt hat. Bei der Behandlung mittels Moxakegel wird eine dünne Ingwerscheibe auf dem Rücken platziert. Der Therapeut gibt eine kleine Menge Beißuf-Pulver darauf und entzündet dieses. Die Ingwerscheibe wird nach einem bestimmten Schema über die Haut geschoben.

Polyneuropathie

Die Erkrankung betrifft vorwiegend die Nerven der Extremitäten, hier ist die Reizweiterleitung gestört. Empfindungen werden vermindert, verstärkt oder gar nicht an das Gehirn weitergeleitet. Zu Beginn spüren Betroffene ein Kribbeln oder Brennen in Händen oder Füßen. Sind Nerven angegriffen, die Muskeln versorgen, kann es auf Grund einer Polyneuropathie auch zu Muskelschwäche oder Muskelkrämpfen kommen. Die allmählich fortschreitende Krankheit schädigt Nervenbahnen und viele Patienten sind später auf Gehhilfen angewiesen.

Der häufigste Auslöser ist ein schlecht eingestellter Blutzucker bei Diabetikern. Er führt zu krankhaften Veränderungen an den Blutgefäßen, sogenannte Mikroangiopathien entstehen. Die Folge sind Schäden an den Nervenzellen. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt auch zur vermehrten Ausscheidung von Vitamin B – ein Mangel kann die Entwicklung von Nervenproblemen verstärken. Je länger eine Diabeteserkrankung besteht und je schlechter der Blutzucker eingestellt ist, desto höher ist das Risiko, an einer diabetischen Polyneuropathie zu erkranken.

Ein weiterer Auslöser ist der chronische Alkoholabusus, auch hier wird die Entstehung durch einen Vitamin-B-Mangel begünstigt. Andere Erkrankungen, die im Zusammenhang mit der Entstehung einer Polyneuropathie diskutiert werden, sind bestimmte Infektions-, Erb- und Stoffwechselkrankheiten. Bei jedem fünften Fall bleibt die Ursache ungeklärt. Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte wirken sich negativ auf die Entstehung und den Verlauf aus.

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