Italien

Apothekenketten: Nächster Anlauf

APOTHEKE ADHOC, 15.05.2017 14:44 Uhr

Ketten im Kommen? In Italien muss das Abgeordnetenhaus über eine Liberalisierung des Apothekenmarktes entscheiden.Foto: Ffeeddee / CC BY-3.0

Der Senat hat dem Vorhaben bereits Anfang Mai zugestimmt.Foto: Paul Hermans / CC BY-3.0

Im Februar 2015 hatte die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi ein Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs vorgelegt.Foto: Presidenza della Repubblica

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin wehrte sich zunächst gegen die Pläne, knickte dann aber ein.Foto: Beatrice Lorenzin

Sie sah Ketten als das geringere Übel an: Die Alternative wäre eine Entwicklung Richtung Light-Apotheken gewesen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Guidi wollte nämlich, einem Vorschlag der Wettbewerbsbehörde folgend, verschreibungspflichtige, aber nicht erstattungsfähige Medikamente in die Parafarmacien entlassen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Im März 2016 kam das Vorhaben ins Stocken: Die zuständige Entwicklungsministerin Federica Guidi musste ihr Amt niederlegen.Foto: Palazzo Chigi

Die Liberalisierung lag damit auf Eis.Foto: APOTHEKE ADHOC

Der Einzelhandelsverband Conad hatte 144.000 Unterschriften für die Freigabe der Liste C gesammelt; viel zu wenig, um noch einmal Bewegung in die Sache zu bekommen.Screenshot

Unter Ministerpräsident Mario Monti hatte es 2012 bereits eine starke Liberalisierung gegeben.Foto: EC

Die Apothekerkammer hatte zu einem Krisentreffen geladen.Foto: FF Napoli

Eigentlich sind die italienischen Apotheker streikerfahren.Foto: APOTHEKE ADHOC

Als 2006 Parafarmacien erlaubt werden sollten, gingen die Pharmazeuten zu Tausenden auf die Straße.Foto: APOTHEKE ADHOC

Am Ende nützte der Streik nichts: Der damalige Entwicklungsminister Pierluigi Bersani erlaubt die OTC-Shops.Foto: APOTHEKE ADHOC

Ein Teil der Standesvertreter setzt auf den politischen Weg: Als Kompromiss soll die Regierung von weniger einschneidenden Maßnahmen überzeugt werden – einem Vertikalisierungsverbot etwa oder einer Beschränkung auf vier Apotheken.Foto: APOTHEKE ADHOC

Eine ähnliche Regelung gibt es in Portugal. Angesichts der schwachen wirtschaftlichen Lage ist die Konsolidierung bislang ausgeblieben.Foto: Pedrosimoe7/Flickr

Allerdings gibt es unter den italienischen Apothekern auch Hardliner, die weiter gegen eine Marktfreigabe kämpfen wollen. Roberto Tobia etwa, Kammerpräsident in Palermo, kritisierte die geplante Liberalisierung als „Geschenk an die organisierte Kriminalität“.Foto: Federfarma Palermo

In die gleiche Kerbe hatte auch schon Maurizio Pace, Generalsekretär des Apothekerverbands, geschlagen: Die Regierung riskiere, dass auch Apotheken zu Einrichtungen der Geldwäsche gemacht würden.Foto: Fofi

Auch andere Freiberufler wehrten sich gegen die Pläne der Regierung. Gaetano Stella, Vorsitzender des Verbands der Freien Berufe, sagte, er sehe keinen Nutzen für die Verbraucher, sondern nur für Großkonzerne und Banken.Foto: Conf Professioni

Das Kartellamt hatte bereits im Sommer gefordert, die Apothekenzahl nicht mehr zu beschränken sowie Bedarfsplanung und Mehrbesitzverbot aufzuheben. Auch Drogerien und Supermärkte sollten nicht erstattungsfähige Rx-Arzneimittel abgeben dürfen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die Supermarktkette Coop hatte zuvor auf ganzseitigen Anzeigen für eine Liberalisierung des Apothekenmarktes geworben.Foto: APOTHEKE ADHOC

Die Supermarktkette erklärte, dass dank der Arbeit der 450 Apotheker in den 123 OTC-Verkaufsstellen von Coop Medikamente bis zu 30 Prozent günstiger angeboten werden könnten als in regulären Apotheken.Foto: Coop

Mit dem Argument, Arzneimittel seien keine normale Ware, war zuletzt auch der ehemalige PGEU-Präsident Darragh J. O'Loughlin an die italienische Regierung herangetreten.Foto: PGEU

Die geplante Entlassung von verschreibungspflichtigen, aber nicht erstattungsfähigen Medikamenten aus der Apothekenpflicht sei in ganz Europa ohne Beispiel, so die PGEU.Foto: PGEU

„Dafür gibt es gute Gründe. Arzneimittel können tödlich wirken. Ihr rationaler und angemessener Einsatz ist essentiell, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen und einen Schaden für die Patienten auszuschließen“, so der ehemalige PGEU-Präsident.Foto: APOTHEKE ADHOC

Berlin -

Ketten. Nicht. Ketten. Nicht. In Italien haben sich die Apotheker daran gewöhnt, regelmäßig mit Hiobsbotschaften konfrontiert zu werden. Nun sieht es wieder einmal so aus, als ob die Regierungsinitiative zur Liberalisierung des Apothekenmarkts bald in Kraft treten könnte. Der Senat hat Anfang Mai bereits zugestimmt. Nun muss die Abgeordnetenkammer noch folgen.

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