Raucherentwöhnung

TK schickt Raucher in die Apotheke

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Berlin -

Die Krankenkassen wehren sich dagegen, Nikotinersatzpräparate zu erstatten. Dies sei im Gesetz nicht vorgesehen und verhindere, dass Raucher ihre wahren Beweggründe erkennen, hieß es zuletzt als Reaktion auf eine entsprechende Forderung der Drogenbeauftragen der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP). Die Techniker Krankenkasse (TK) rät Aufhörwilligen trotzdem zu solchen Präparaten – bezahlt sie aber auch bloß nicht.

Mit Nikotinersatzpräparaten wie Pflastern, Sprays oder Kaugummis schafften doppelt so viele Raucher den Ausstieg als solche, die plötzlich auf Nikotin verzichteten, so die Kasse. Die Produkte seien rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Beim Rauchstopp sei es wichtig, zunächst die individuellen Gründe zu analysieren, so die TK. Rauche man zur Stressbewältigung, seien Entspannungsübungen hilfreich. Menschen, die vor allem in Gesellschaft rauchten, sollten gezielt Kontakt zu Nichtrauchern suchen. Es sei zudem hilfreich, sich in der Freizeit Aktivitäten zu suchen, bei denen Rauchen nicht möglich sei, wie Kinobesuche oder Sport.

Lohnenswert sei der Ausstieg allemal: „Etwa 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinken der Blutdruck und die Körpertemperatur auf das Niveau eines Nichtrauchers und nur 24 Stunden später verringert sich bereits das Herzinfarktrisiko.“ Nach einem bis neun Monaten gewinnen demnach Lunge und Atemwege ihre normale Funktionsfähigkeit zurück. „Zehn Jahre nach dem Rauchstopp hat sich das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, halbiert“, heißt es bei der TK. 15 Jahre nach dem Aufhören liege das Risiko einer Herzkrankheit schließlich nicht höher als bei Nichtrauchern.

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