Zuzahlungen

Praxisgebühr weg, Ärzte zufrieden

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Nach einem Beschluss der schwarz-gelben Koalition soll die Praxisgebühr ab dem kommenden Jahr wegfallen. Für Ärzte und KBV ist das die richtige Entscheidung. „Die Praxisgebühr war von Anfang an eine Fehlkonstruktion und hat keine der an sie gerichteten Erwartungen erfüllt“, sagt Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK). Dass die Koalition diese Gebühr nun abschaffen wolle, sei die vernünftigste Art, die aktuellen Überschüsse der Kassen an die Versicherten weiter zu geben, so Montgomery.

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, hält die Abschaffung der Zehn-Euro-Zahlung für längst überflüssig. „Wir sind froh, dass die Praxisgebühr abgeschafft wird und die Ärzte sich wieder mehr um ihre eigentliche Aufgabe, die Behandlung ihrer Patienten, kümmern können.“

Durch die Praxisgebühr sei der bürokratische Aufwand in den Praxen gestiegen. „120 Stunden müssen niedergelassene Ärzte, Psychotherapeuten und ihre Teams im Schnitt pro Jahr aufwenden, um die Praxisgebühr für die Kassen einzuziehen und zu quittieren“, so Köhler.

Auch der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, spricht von einem „längst überfälligen Schritt“. Die Praxisgebühr habe lediglich der Generierung zusätzlicher Einnahmen für die gesetzlichen Krankenkassen gedient.

Die Praxisgebühr, die es seit 2004 gibt, sollte die Patienten dauerhaft von verzichtbaren Arztbesuchen abhalten. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge gab es keinen deutlichen Rückgang bei den Arztbesuchen durch den Aufschlag. Die Einnahmen durch die Gebühr belaufen sich auf knapp zwei Milliarden Euro pro Jahr.

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