Im hessischen Hanau hat sich der Ärger um den Apothekennotdienst gelegt. Nach einem Austausch mit Kammerpräsident Dr. Christian Ude konnte der Apotheker den Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri von den Anpassungen der Notdienstreform überzeugen. Mit der Kreisfreiheit ab 2026 gilt, dass jeden Tag eine Apotheke im Stadtgebiet offen haben muss.
Vertreter der Stadt Hanau und der Landesapothekerkammer Hessen haben sich intensiv über die Sicherstellung des Apothekennotdienstes in Hanau ausgetauscht. Zuvor kritisierte Bieri, dass die Stadt bezüglich Arzneimittel nicht mehr ausreichend versorgt und eine Grenze überschritten sei. Er fordert einen gesicherten Apothekennotdienst für Städte. Bei Inhaberinnen und Inhabern erntet sein Vorstoß Kritik.
Die Wogen sind mittlerweile geglättet. Bieri dankte Ude für den offenen Austausch: „Es ist erfreulich, dass wir bereits in diesem Jahr eine deutliche Verbesserung der Notdienstversorgung in Hanau haben werden. Während 2024 nur an 289 Tagen eine Apotheke in der Stadt für den Notdienst zur Verfügung stand, wird es in diesem Jahr an 343 Tagen eine dienstbereite Apotheke geben.“
Auch Ude zeigte sich zufrieden über den Dialog: „Unser Ziel ist es, eine bestmögliche Balance zwischen einer guten Versorgung der Bevölkerung und einer tragbaren Belastung für die Apotheken zu finden.“
Bei der Notdienstplanung für kommendes Jahr muss die Kammer für Hanau mehr Kapazitäten berücksichtigen. Denn zum 1. Januar wird die Stadt kreisfrei. „Mit dem Status einer kreisfreien Stadt wird Hanau künftig in der Notdienstverteilung genauso behandelt wie die anderen kreisfreien Großstädte in Hessen.“ Das bedeutet konkret, dass ab 2026 im Stadtgebiet an jedem Tag im Jahr eine Notdienstapotheke verfügbar sein muss. Diese Ausnahmen gibt es bereits für die Städte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt und Kassel.