GKV-Finanzen

23,5 Milliarden Euro Polster für Kassen

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Berlin -

Die stabile Wirtschaftslage und moderate Ausgabensteigerungen haben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine Rekordreserve von 23,5 Milliarden Euro beschert. Zu einem Finanzpolster von 14 Milliarden Euro bei den Krankenkassen komme zum Ende des dritten Quartals eine Reserve von rund 9,5 Milliarden Euro beim Gesundheitsfonds, teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit.

Demnach stiegen die Ausgaben um 3,1 Prozent. Die Arzneimittelausgaben wuchsen nach vorübergehender Entspannung wieder um 2 Prozent. Für den moderaten Anstieg sieht das BMG zwei wesentliche Ursachen: das Preismoratorium und die Rabattverträge. Durch die Ausschreibungen konnten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 1,4 Milliarden Euro eingespart werden – 310 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Kassen erzielten in den ersten neun Monaten des Jahres einen Überschuss von rund 4,05 Milliarden Euro. Der Fonds wies ein saisonbedingtes Defizit von 15 Millionen Euro auf, dürfte aber aufgrund von Einmalzahlungen wie dem Weihnachtsgeld bis zum Jahresende noch steigende Beitragseinnahmen haben.

Für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigen die Zahlen das solide finanzielle Fundament der Krankenversicherung. Die nötigen Mittel zur beschlossenen Abschaffung der Praxisgebühr Anfang 2013 seien vorhanden. Einnahmen von zwei Milliarden pro Jahr fallen damit weg. Das Geld fließt aus der Fonds-Reserve.

Bahr begrüßte, dass sich nun auch große Kassen wie die TK zu Prämienausschüttungen an ihre Mitglieder entschlossen hätten. „Allein davon werden mehr als sieben Millionen Mitglieder profitieren.“ Zum Ende des ersten Halbjahrs belief sich die Reserve der GKV noch auf rund 21,8 Milliarden Euro.

Die Finanzlage könnte sich im kommenden Jahr eintrüben. Der offizielle Schätzerkreis hatte im Oktober auf erhebliche Risiken aufgrund der unsicheren Lage des Euro-Raumes hingewiesen. Höhere Ausgaben für Ärzte, Arzneimittel und Kliniken dürften nach Angaben der Schätzer 2013 zu einem Ausgabenplus von 4,6 Prozent führen.

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