Krankenkassen

Bundesregierung kritisiert KKH-Allianz

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Berlin -

Zwei Mitarbeiter der KKH-Allianz sollen Ende 2011 mit Anrufen Versicherte dazu gedrängt haben, die Kasse zu wechseln – 135 sollen die Kasse daraufhin verlassen haben. Das berichtet Focus Online unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion. In den Telefonaten ist demnach „in nicht hinnehmbarer Weise auf die Versicherten Einfluss genommen worden“. Auch von „rechtswidrigen Verhaltensweisen“ ist die Rede.

In rund 1100 Telefonaten habe man versucht, gemeinsam mit säumigen Beitragszahlern Lösungen zu finden, hatte die KKH-Allianz mitgeteilt, nachdem ein interner Prüfbericht an des Bundesversicherungsamt (BVA) übergeben worden war. In knapp 200 Fällen sei den Patienten „auf inakzeptable Art und Weise ein Wechsel der Krankenkasse nahegelegt“ worden.

In der Antwort der Bundesregierung heißt es Focus Online zufolge weiter, dass es infolge der Telefonaktion 135 Kündigungen gegeben habe. Dagegen wehrt sich die KKH: „Es kann keine Beziehung hergestellt werden zwischen den 200 Anrufen und den Kündigungen“, betonte ein Sprecher.

Es handele sich um eine ganz normale Kündigungsquote für den betreffenden Zeitraum. Die Bundesregierung beruft sich dem Nachrichtenportal zufolge auf das Ergebnis der internen Untersuchung der Kasse.

Nach Prüfung des KKH-Berichts konnte das BVA laut KKH-Allianz keine unmittelbare Verantwortung des Kassenvorstands feststellen. Stattdessen sei nur eine geringe Zahl von Mitarbeitern beteiligt gewesen. Als Konsequenz sollten „unverzüglich Verbesserungen in internen Prozessabläufen und in internen Kontrollverfahren“ vorgenommen werden, hieß es bei der KKH.

Zuvor hatte das ZDF über Vorwürfe berichtet, Mitarbeiter hätten chronisch kranke Mitglieder, die den zeitweise erhobenen Zusatzbeitrag nicht geleistet hatten, zum Wechsel in eine andere Krankenkasse gedrängt. Die Krankenkasse hatte Fehler in Einzelfällen bereits eingeräumt. Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte.

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