Krankenkassen

KKH will keine kranken Neukunden

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Das ZDF-Magazin „Frontal 21“ hat neue Vorwürfe gegen die Krankenkasse KKH-Allianz erhoben. Neukunden, die beispielsweise chronisch krank oder arm seien, seien bei der Kasse nicht erwünscht, heißt es unter Verweis auf interne Geschäftsunterlagen. Die Krankenkasse wehrt sich gegen die Vorwürfe.

In einer Reaktion auf den ZDF-Bericht wies die Kasse darauf hin, dass auch einkommensschwache, arbeitslose und kranke Menschen die Mitgliedschaft bei der KKH-Allianz wählen können und unter Beachtung aller rechtlichen Vorgaben aufgenommen werden.

Die Schließung der City-BKK und der BKK für Heilberufe hätten gezeigt, wie wichtig eine ausgewogene Versichertenstruktur sei, teilte eine Sprecherin der KKH-Allianz mit. Deshalb seien „zielgruppenspezifische Werbeaktivitäten“ notwendig.

„Frontal 21“ beruft sich in seinem Beitrag auf Aussagen mehrerer Vertriebsmitarbeiter, nach denen es ein „eindeutiges Geschäftsziel“ der KKH-Allianz sei, „kranke, alte oder gering verdienende Leute nicht in der Kasse zu haben“. Zudem sollen Vertriebsmitarbeiter nur dann eine Provision für die Anwerbung von Neukunden erhalten haben, wenn diese mindestens 1000 Euro brutto im Monat als Arbeitnehmer verdienten.

In der vergangenen Woche hatte „Frontal 21“ berichtet, dass die KKH-Allianz schwer Kranke telefonisch zum Kassenwechsel gedrängt haben soll. Am 14. November will die Kasse das Ergebnis einer internen Untersuchung vorlegen.

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