AMG-Novelle

Kein Maulkorb für die Industrie

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Berlin -

Hersteller, Apotheker und Ärzte sollen doch weiterhin im Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht mitentscheiden dürfen, ob Präparate apothekenpflichtig oder verschreibungspflichtig werden. Das fordert der Gesundheitsausschuss der Bundesländer im Rahmen der AMG-Novelle. Die Regierung dagegen will ausschließlich medizinischen und  pharmazeutischen Wissenschaftlern Stimmrechte verleihen.

 

Es gebe aber „gute Argumente, 'Praktiker' als auch Pharmaindustrie weiterhin an den Beratungen mit Stimmrecht zu beteiligen und nicht nur 'formal' anzuhören“, so die Länder in der Begründung: Ärzte könnten aufgrund ihrer Erfahrungen aus zahllosen Beratungsgesprächen beurteilen, ob ein Präparat für die Selbstmedikation geeignet sei. Hersteller wiederum verfügten – abgesehen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – als einzige über umfangreiche Informationen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen und außerdem über detaillierte Marktinformationen wie etwa Abgabezahlen und Marktanteile. Dies sei gerade bei Diskussionen über Auswirkungen von Maßnahmen bedeutsam.

Der Gesundheitsausschuss schlägt vor, im Sachverständigenausschuss die Stimmen der der Hochschullehrer von fünf auf zehn zu verdoppeln. So werde ein Gleichgewicht zwischen Praxis und Lehre hergestellt, der Einfluss der Pharmaindustrie – bislang drei von 15 Stimmen – werde gleichzeitig „erheblich reduziert“.

 

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