Kassenabschlag

Westfalen-Lippe: Apotheker streiken 60 Minuten

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Berlin -

Der Apothekerprotest in Westfalen-Lippe könnte als kürzester Streik in die Geschichte eingehen: Der Apothekerverband hatte zu einem einstündigen Warnstreik aufgerufen. Im Kreis Siegen-Wittgenstein wurden am Mittwoch Patienten nur über die Notdienstklappe bedient.

Trotz der kurzen Streikdauer war die Beteiligung groß: Von den 70 Apotheken hätten rund 60 mitgemacht, sagt Dr. Christof Werner, Vorsitzender der Bezirksgruppe Siegen des Apothekerverbands Westfalen-Lippe.

Insgesamt sind die Apotheker sehr zufrieden mit dem Streik: „Wir hoffen, dass wir was bewegen“, sagt eine Apothekerin aus Siegen. In der Stadt haben sich Werner zufolge – bis auf eine – alle Apotheken an der Aktion beteiligt. Ein Apotheker, der nicht gestreikt hat, kritisiert den Verband: Es sei ein unsinniger Weg, den Protest auf dem Rücken der Kunden auszutragen. Vom Verband sei er lediglich mit einem Fax informiert worden, Material habe es nicht gegeben.

Dagegen wehrt sich Werner: Der Verband habe sowohl eigene Flyer als auch die der ABDA zur Verfügung gestellt. Alle Apotheken seien angerufen und nach ihrer Streikbereitschaft gefragt worden. Bei den Kunden habe es keine Beschwerden gegeben, stattdessen sehr viel Verständnis. Vor seiner Stadt-Apotheke in Hilchenbach informierten Werner und eine Mitarbeiterin die Patienten und verteilten Flyer.

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