Impfung vor allem in Arztpraxen

Impfgipfel: Jugendliche sollen sich einreihen

, , Uhr
Biontech für Jugendliche: Bis Ende des Sommers soll auch Schüler:innen ab 12 Jahren ein Impfangebot gemacht werden.Foto: BioNTech
Berlin -

Kinder ab 12 Jahren sollen sich in Deutschland ab 7. Juni um einen Corona-Impftermin bemühen können. Mit der erwarteten Zulassung des Biontech-Impfstoffs für diese Altersgruppe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnten sie sich ab dem geplanten Ende der Priorisierung um eine Impfung bei den niedergelassenen Ärzt:innen oder in Impfzentren bemühen, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin mit.

Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sollen sich „ab dem Ende der Priorisierung, also in der Regel ab dem 7. Juni, in vergleichbarer Weise wie bei anderen Impfwilligen, die keiner Priorisierung unterliegen, um einen Impftermin insbesondere bei den niedergelassenen Ärzten bemühen“, heißt es im Beschluss. „Das bedeutet aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Impfstoffen nicht, dass bereits kurzfristig für diese Gruppe Termine verfügbar sind.“

Bis zum Ende des Sommers soll aber auch den Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden. Den Ländern bleibe es unbenommen, darüber hinaus Angebote in Impfzentren oder spezifische Programme für diese Altersgruppe aufzulegen. Thüringen etwa prüft, ob in den 29 Impfstationen Sonderzeiten für Corona-Impfungen eingerichtet werden können, zu denen möglichst Kinderärzte anwesend sind. Kinder und Jugendliche sollen mit einem erziehungsberechtigten Elternteil zur Impfung erscheinen.

Eine wie auch immer geartete Impfpflicht soll es nicht geben: Ein sicherer Schulbetrieb soll unabhängig davon, wie viele Schülerinnen und Schüler ein Impfangebot wahrnehmen, gewährleistet werden.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) warnte vor zu hohen Erwartungen: „Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe“, sagte er nach den Beratungen. Es werde daher keine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geben. Vielmehr solle ihnen, solle den Familien ein Angebot in Impfzentren oder Arztpraxen im Rahmen der verfügbaren Impfstoffmengen gemacht werden. Auch sie können sich dann um einen Termin bemühen. Es sei gut, dass darüber nun Klarheit herrsche.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versicherte, dass es keine Corona-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben soll. „Keiner muss geimpft werden“, sagte Söder, der aus Nürnberg zugeschaltet war. „Wir wollen Impfangebote machen, aber es gibt keine Impfpflicht.“ Schule werde trotzdem möglich sein, betonte er.

Insgesamt zeigte sich Söder zuversichtlich, was die Corona-Lage und den Stand der Impfkampagne angeht – auch wenn man noch nicht über dem „Impf-Berg“ sei. Insgesamt werde die Lage jeden Tag besser. Aber es gebe keinen Anlass für Übermut und Euphorie, es gebe noch viel Arbeit.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Lauterbach ruiniert Versorgung
Gerlach will kleine Apotheken stärken
Verwendung für Drogenkonsum
Spritzen/Nadeln: RKI fragt Apotheken
Mehr aus Ressort
„Im unteren Quartil fehlen etwa 30.000 Euro“
Abda-Gutachter empfiehlt gestaffeltes Apothekenhonorar

APOTHEKE ADHOC Debatte