Ärzten droht höhere Verwaltungskostenumlage

Immobilienverluste: KV muss Millionen abschreiben

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Berlin -

Die Krise bei Immobilieninvestments trifft in Schleswig-Holstein nicht nur das Versorgungswerk der Apothekerkammer, sondern auch die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH). Nachdem Millionen in Immobilienanlagen investiert wurden, sind jetzt hohe Abschreibungen fällig. Es drohen höhere Zahlungen für die Ärzte.

Die KVSH muss 36 Millionen Euro auf Immobilienanlagen abschreiben. Bei 16 Millionen Euro sei mit einem Totalverlust zu rechnen, bei den übrigen 20 Millionen Euro bestehe ein hohes Ausfallrisiko. Die KVSH begründete die Abschreibungen mit Verlusten bei Kapitalbeteiligungen im Immobilienbereich, betonte aber, dass die gesetzlichen Aufgaben weiter erfüllt werden könnten.

Gesundheitsministerium wurde informiert

Der seit 1. Juli tätige neue Vorstand habe die Rechtsaufsicht im Gesundheitsministerium sowie die Mitglieder der Abgeordnetenversammlung der KVSH informiert. Außerdem habe der Vorstand alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten sowie die Mitarbeiter der KVSH informiert. Zur Wahrung der Interessen der KVSH sei ein Rechtsanwalt beauftragt worden.

„Für uns als neuer Vorstand ist das eine schwere Hypothek“, teilte die Vorstandsvorsitzende Bettina Schultz mit. „Wir bedauern die entstandene Situation zutiefst und werden als Vorstand gemeinsam dafür sorgen, dass ein solches Vorgehen künftig nicht mehr möglich sein wird.“

Höhere Umlage droht

Die KVSH hatte den Angaben zufolge eigenes Kapital in verschiedene Vermögensanlagen, vor allem im Immobilienbereich investiert. Die Rücklagen und Rückstellungen dienten etwa dem Erhalt und der Modernisierung von Gebäuden, der Liquiditätssicherung und der Absicherung von Prozessrisiken. Bei einigen Beteiligungen an Immobilienprojekten drohten jetzt Verluste. Die Investitionsentscheidungen seien vom vorherigen KVSH-Vorstand getroffen worden, der bis Ende Juni 2024 im Amt war. Den Mitgliedern der KVSH droht nach Angaben der Vereinigung jetzt eine Erhöhung der Verwaltungskostenumlage.

Die KVSH ist ärztliche Selbstverwaltung und eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie vertritt die rund 6100 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, die in Schleswig-Holstein gesetzlich Versicherte behandeln.

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