Der von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) vorgestellte „Fahrplan für Reformen im Apothekenwesen“ beinhalte „wichtige Weichenstellungen“, meint der Hessische Apothekerverband (HAV). Dass das Honorar erneut ohne verbindliche Zusage unangepasst bleibe, sei hingegen „unverständlich“.
„Unsere Mitglieder brauchen jetzt Planbarkeit. Wir erwarten einen verbindlichen Zeitplan für die Honoraranpassung und kurzfristig wirksame Entlastungen“, sagt der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Positiv seien hingegen die Eckpunkte zum Notdienst und zu betrieblichen Entlastungen zu bewerten.
Mittel aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) sollten hingegen nicht zur Finanzierung umgeschichtet werden. „Das ist linke Tasche, rechte Tasche – Versorgungsaufgaben dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden“, betont Seyfarth. Die geplante PTA-Vertretung sei noch dringend fachlich und haftungsrechtlich zu klären.
„Wir erkennen die Reformbereitschaft – aber ohne Honorar läuft die beste Strukturreform leer. Für die Apotheken gab es gestern wieder keinen Euro mehr, während in anderen Bereichen spürbare Erhöhungen umgesetzt wurden. Die Diäten der Bundestagsabgeordneten stiegen zum 1. Juli um 5,4 Prozent.“
Auch in anderen öffentlichen Bereichen gebe es teils deutliche Anpassungen. „Die Vor-Ort-Apotheken dürfen nicht die einzige systemrelevante Säule sein, die weiter auf eine Indexierung und einen zeitnahen Aufschlag warten muss.“
Viele Apothekerinnen und Apotheker zeigten sich gestern deutlich enttäuscht – vor allem wegen der ausbleibenden Honoraranpassung und der Umschichtung zulasten der pDL, so der HAV. Der Verband nehme Signale und Ideen aus der Apothekerschaft ernst und werde sie in Gespräche mit Politik und Kassen einbringen.
Zudem gibt es drei Forderungen vom Verband:
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