Apothekenhonorar

Hanke: Kassen gönnen uns keinen Cent

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Berlin -

In der Honorardebatte hält sich das baden-württembergische Gesundheitsministerium zurück und reicht keine Stellungnahme beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) ein. Die Apothekerkammer Baden-Württemberg fordert nun in einem Brief mehr Unterstützung von der Politik: „Wir benötigen mehr als 25 Cent. Bitte versuchen Sie Ihr Möglichstes, um kurzfristig ein Umdenken vom Bundeswirtschafts- und Bundesgesundheitsministerium zu erreichen“, heißt es in dem Schreiben von Kammerpräsident Dr. Günther Hanke an alle baden-württembergischen Bundes- und Landtagsabgeordneten.

 

„Apotheken leisten mehr, als nur Rezepte einzulösen“, betont Hanke. Sie sorgten dafür, dass viele Menschen zunächst nicht das solidarisch finanzierte Gesundheitssystem in Anspruch nähmen. Die Erhöhung des Fixzuschlags um 25 Cent werde nicht einmal die Einsparungen, die den Apothekern im Rahmen des AMNOG im Jahr 2011 und 2012 aufgezwungen wurden, ausgleichen.

„Es sind vor allem die Krankenkassen, die uns Apothekern keinen Cent gönnen“, kritisiert er. Dabei verursachten Apotheken den Kassen lediglich 2,3 Prozent ihrer Gesamtkosten. Deutlich stärker als die Apotheken fielen die Verwaltungskosten der Kassen ins Gewicht. „Während das Apothekenhonorar seit 2004 unverändert ist, sind die Verwaltungsausgaben der Krankenkassen in der gleichen Zeit um 1,5 Milliarden Euro auf 11,5 Milliarden Euro gestiegen“, so Hanke. Von einem solchen Honorarzuwachs könnten die Apotheken nur träumen.

Hanke verweist in dem Schreiben zudem auf den Rückgang der Apothekenzahl: „Erstmals seit langem sank die Zahl der Apotheken im Land auf unter 2700“, so der Präsident. In diesem Jahr sei die Zahl bereits um 30 zurückgegangen.

 

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