PTA-Vertretung und Drogerieapotheke

Freitag: dm schielt auf „Apotheke light“

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Berlin -

Ein paar Wünsche könnten in Erfüllung gehen, aber nicht alle. So im Vorfeld die Erwartung von Verbändevertretern an den Auftritt von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) beim Deutschen Apothekertag (DAT). Und auch die PTA-Vertretung könnte noch einmal ein Thema werden. Dazu gab es direkt mahnende Worte.

Im Ministerium scheine das Thema der PTA-Vertretung noch nicht vom Tisch zu sein, so Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), bei einer Diskussionsrunde zur Eröffnung der Expopharm. Marcus Freitag, Vorsitzender des Großhandelsverbands Phagro, ging direkt darauf ein: „Die Apotheke light öffnet die Tür für dm!“ Er könne nur davor warnen, den Drogeriekonzern auf die leichte Schulter zu nehmen. Und wenn dm einsteige, würden Rossmann und Lidl wohl bald folgen.

Laut Freitag muss sich die Politik entscheiden, ob sie weiter zusehen will, wie der Versandhandel Erträge aus dem Markt absaugt. Margenstarke Produkte wie Wobenzym gebe es heute in der Apotheke vor Ort quasi gar nicht mehr. Dies gefährde die Mischkalkulation: Während früher der OTC-Bereich einen wesentlichen Beitrag zu den Erträgen geleistet habe, seien die Apotheken mittlerweile zu 90 Prozent auf den GKV-Bereich angewiesen. „Wenn man etwas so laufen lässt, dann muss man irgendwann die Apotheken stärken.“

Jörg Wieczorek von Pharma Deutschland plädierte dafür, das System gezielt zu entlasten. Alleine mit weiteren OTC-Switches ließen sich 4 Milliarden Euro sparen. Bislang habe er aber die Apotheken eher zögerlich wahrgenommen.

Josip Mestrovic von Pro Generika glaubt nicht, dass mehr Geld ins System gegeben wird. Das sei problematisch, denn so lange bei den Rabattverträgen der Preis das einzige Zuschlagsargument sei, werde man die Engpässe nicht bewältigen können. Wenn eine Packung nicht lieferbar sei, verdiene weder der Hersteller noch der Großhandel noch die Apotheke.

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