„Es ist klar, dass es eine Apothekenreform geben muss“, erklärte Boris Velter, Leiter des Leitungsstabs im Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Interview. Vorschläge dazu lägen bereits vor; man sei „weiterhin im guten Austausch“ mit den Apothekerinnen und Apothekern. Natürlich müsse die neue Regierung nach der Bundestagswahl die Reformvorschläge diskutieren. Er gehe jedoch davon aus, dass hier schnell etwas passieren werde.
Apotheken könnten in jedem Fall damit rechnen, dass sich das Honorarsystem verändern werde, versprach er. Aber auch strukturelle Anpassungen seien notwendig, um mehr Flexibilität zu erreichen.
Dass das BMG mit den Verbänden nicht gesprochen habe, wies Velter zurück. Gerade mit der Apothekerschaft habe man in der vergangenen Legislaturperiode sehr konstruktiv zusammengearbeitet. Dass die Reform letztlich nicht zustande gekommen sei, habe weder an der Apothekerschaft noch am Ministerium gelegen, sondern lediglich am vorzeitigen Ende der Koalition. Andernfalls wäre man in diesem Bereich sicherlich weitergekommen, ist Velter überzeugt.
Der Versandhandel sei als ergänzende Leistung im Apothekenwesen schon lange etabliert, so Velter weiter. Die Möglichkeit, sich Medikamente zusenden zu lassen, halte er für sinnvoll – allerdings dürfe darunter nicht die Qualität leiden. Das sei eine Frage der Kontrolle. Vorgaben zum Transport müssten im Versandhandel genauso eingehalten werden wie in den Apotheken vor Ort.
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