Rund 180.000 Unterschriften sind bereits zusammen gekommen, jetzt ruft der Hessische Apothekerverband (HAV) zum Schlussspurt auf: Die Petition zur nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen für öffentliche Apotheken soll in der kommenden Woche abgeschlossen und übergeben werden.
Mit dem Ziel, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu stärken und die Patientensicherheit zu erhöhen, wurden bislang rund 180.000 Unterschriften gesammelt. Die Petition, die am 1. Juli startete und zur erfolgreichsten Abstimmung überhaupt auf „OpenPetition“ wurde, richtet sich an die Politik, um dringende Maßnahmen zur Sicherung der Apothekenlandschaft zu erwirken.
Noch bis zum Dienstag können Bürgerinnen und Bürger die Petition unter www.openpetition.de/apothekenreform unterzeichnen. Am 12. Februar will der HAV die gesammelten Unterschriften an die hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus übergeben. Claus hat sich bereits im Landtag dafür ausgesprochen, sich auf Bundesebene nach der Bundestagswahl für die Stärkung der öffentlichen Apotheken einzusetzen.
Die Petition war im Zusammenhang mit der geplanten Apothekenreform gestartet worden, fordert aber allgemein eine Stärkung der Apotheken, um den fortschreitenden Rückgang zu stoppen. Alleine in Hessen sank die Anzahl der Apotheken in den vergangenen zwei Jahren von 1389 auf 1305; 2012 gab es laut HAV sogar noch 1569 Apotheken. Verbandschef Holger Seyfarth betont, dass täglich in Deutschland ein Apotheker beziehungsweise eine Apothekerin ihre Apotheke für immer schließen, was den Handlungsbedarf deutlich macht.
Kommunikationsreferent Alexander Schopbach freut sich über die starke Resonanz. Der Erfolg der Unterschriftensammlung zeige die öffentliche Wertschätzung der wohnortnahen Apotheken. Die Petition sei im Anschluss an die Proteste der hessischen Apothekerschaft entstanden, beteiligt an der Initiative hätten sich aber Apotheken bundesweit.
Mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen kündigt Seyfarth schon an, dass die Apothekerschaft weiterhin für eine nachhaltige Verbesserung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung kämpfen wird. Im Fokus stehen dabei eine angemessene Vergütung zur Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung, Bürokratieabbau zur Entlastung der Apotheken, die Stärkung der Apotheken als niedrigschwellige Gesundheitsdienstleister sowie der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen zur Entlastung von Arztpraxen und Notfallambulanzen.
Die Petition soll bei den politischen Entscheidungsträgern den nötigen Nachdruck verleihen, um die strukturellen Probleme der Apothekenversorgung in Deutschland endlich anzugehen.
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