Mykosen

USA: Gefahr durch Tropenpilz

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In Kanada und dem Nordwesten der USA breitet sich pathogener Hefepilz aus, der sowohl Menschen als auch Tiere befällt. Der Erreger Cryptococcus gattii, dessen Sporen sich über die Luft verbreiten, ist offenbar auch für gesunde Menschen gefährlich: 21 US-Bürger sind an der Infektion erkrankt, fünf von ihnen gestorben. Wie Forscher von der Duke University in North Carolina im Fachmagazin Plos Pathogens berichten, ist der Erreger eine aggressive Variante des Pilzes, der sich seit 1999 in Kanada ausbreitet, und bislang nur für Menschen mit Immunschwäche problematisch war.

Zwischen 1999 und 2003 traten Infektionen mit dem bis dahin nur in den Tropen bekannten Erreger auf Vancouver Island und später auf dem kanadischen Festland auf, 218 Personen infizierten sich in der Folge, 19 starben. 2005 wurde der Pilz erstmals im US-Staat Washington nachgewiesen - mittlerweile zur aggressiveren Variante mutiert. Im vergangenen Jahr erreichte er den US-Staat Oregon. Im bevölkerungsreichen Kalifornien herrscht Alarmbereitschaft.

Die neu entdeckte Variante VGIIc soll stärker ansteckend sein und eine Infektion häufiger letal ausgehen. Die Infektion verursacht nach einer zweimonatigen Inkubationszeit Husten, Atembeschwerden und Fieber. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen und Schafe können sich infizieren. Die Infektion lässt sich mit Antimykotika behandeln. Aufgrund der geringen Fallzahlen haben die US-Gesundheitsbehörden noch keine Gegenmaßnahmen eingeleitet.

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