Rote-Hand-Brief

Risperidon gefährdet Augen-OP

, Uhr
Berlin -

Antipsychotika mit den Wirkstoffen Risperidon und Paliperidon erhöhen

das Risiko, dass es bei Kataraktoperationen zu Problemen kommen kann.

Darauf weist der Originalhersteller Janssen in einem Rote-Hand-Brief

hin. Vor entsprechenden Eingriffen sollen daher die Therapie abgefragt

und die Risiken abgewogen werden.

Laut Janssen wurden vermehrt Fälle des sogenannten intraoperativen Floppy-Iris-Syndroms (IFIS) unter Anwendung von Risperidon gemeldet. Dabei kommt es zu einer Erschlaffung des Irisstroma, fortschreitender Miosis und Neigung zum Irisprolaps.

Insbesondere wegen der unzureichenden Pupillenerweiterung kann die Sicht des Arztes gestört sein; Komplikationen wie Ruptur der hinteren Linsenkapsel und Glaskörperverlust können die Folge sein.

Nach sechs weltweit gemeldeten Fällen, von denen zwei plausibel mit der Therapie mit Risperidon in Zusammenhang gebracht werden, geht Janssen davon aus, dass einer von 1000 bis 10.000 Patienten betroffen sein könnte. Für Paliperidon liegen demnach zwar keine Meldungen vor; als aktiver Metabolit von Risperidon ist der Wirkstoff von der Warnung aber ebenfalls betroffen.

In der Literatur sind Meldungen von IFIS unter Anwendung von Antipsychotika mit blockierender Wirkung auf alpha1-adrenerge Rezeptoren berichtet. Die Fachinformation wird jetzt entsprechend angepasst. Einen entsprechenden Warnhinweis haben bereits Alphablocker wie Tamsulosin.

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