Einfluss auf Nahrungsaufnahme nachgewiesen

Macht Handystrahlung dick?

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Berlin -

Handystrahlung gilt bereits seit längerem als ungesund. Forscher:innen der Universität Lübeck haben nun herausgefunden, dass sie auch den Gehirnstoffwechsel beeinflusst und sich so auf die Nahrungsaufnahme auswirken kann. Die Folgen könnten weitreichend sein.

Handys gehören mittlerweile genauso zur Alltagsausrüstung wie Schlüssel und Geldbörse. Die Telefone sind weit mehr als ein Kommunikationsmittel: Sie werden zur Freizeitbeschäftigung und als Spielgerät genutzt und sind fast immer in unmittelbarer Reichweite. Die Uni Lübeck warnt nun jedoch vor den Folgen.

Strahlung beeinflusst Hirnstoffwechsel

„Die von Handys ausgesandte Strahlung wird zu großen Teilen vom Kopf absorbiert und kann dadurch unter anderem Auswirkungen auf Stoffwechsel und Verarbeitungsprozesse im Gehirn haben.“ Deshalb untersuchte ein Team um Professorin Dr. Kerstin Oltmanns, Leitern der Sektion für Psychoneurobiologie der Universität zu Lübeck, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Nahrungsaufnahme geben könnte.

Frühere Studien hatten im Tierversuch bereits Hinweise geliefert. Für die aktuelle Beobachtungsstudie wurden 15 junge Männer in einem Abstand von zwei Wochen insgesamt dreimal untersucht. Die Männer wurden mit zwei verschiedenen Handys bestrahlt beziehungsweise einer Scheinbestrahlungsquelle ausgesetzt. Im Anschluss durften sie sich an in einem festgelegten Zeitraum an einem Buffet bedienen. Anschließend wurde die spontane Nahrungsaufnahme, der Energiestoffwechsel des Gehirns anhand von Phosphor-Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS) sowie verschiedene Blutwerte vor und nach Bestrahlung gemessen.

Erhöhte Kalorienzufuhr durch Handynutzung

Es zeigte sich, dass die Strahlung bei fast allen Männern zu einer erhöhten Gesamtkalorienzufuhr beitrug: Nach den Handys stieg die Kalorienaufnahme um 22 beziehungsweise 27 Prozent an. Bei den Blutanalysen konnte zudem ermittelt werden, dass vor allem eine vermehrte Kohlenhydrat-Aufnahme stattfand. Bei den MRS-Messungen zeigte sich eine Steigerung des Energieumsatzes im Gehirn.

Die Erkenntnisse der Untersuchung könnten neue Impulse für die Erforschung von Adipositas und anderen neurobiologischen Forschungsfeldern darstellen. Das Team schlussfolgert insgesamt, dass Handystrahlen nicht nur einen potenziellen Faktor für übermäßiges Essen beim Menschen darstellen, sondern dass sie auch die Energiehomöostase des Gehirns beeinflussen.

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