Eine intensive pharmazeutische Betreuung durch Apotheker kann Hypertonikern helfen, ihren Blutdruck zu senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Group Health Cooperative, einer amerikanischen Non-Profit-Organsiation für Verbraucher. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) veröffentlicht.
Knapp 800 Hypertoniker wurden in drei Gruppen eingeteilt: In der ersten Gruppe bekamen die Patienten lediglich eine Informationsbroschüre zu Bluthochdruck. Die zweite Gruppe erhielt zusätzlich ein Blutdruckmessgerät, wurde in der richtigen Anwendung geschult und sollte die Werte mindestens zweimal pro Woche bestimmen. Außerdem wurde den Personen gezeigt, wie sie die Messungen auf einer Internetseite eintragen, die Patientendaten verwalten und dem behandelnden Arzt Nachrichten senden können.
Die Probanden der dritten Gruppe wurden darüber hinaus pharmazeutisch betreut: Die Apotheker beurteilten im Abstand von zwei Wochen die Blutdruckwerte und waren authorisiert, die Dosierung und - falls notwendig - sogar die Medikation zu ändern.
Die Betreuung durch die Apotheker hatte der Studie zufolge einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Erkrankung: Die systolischen Werte lagen nach einem Jahr um durchschnittlich 14,2 Punkte niedriger als zu Beginn der Untersuchung. Dagegen sanken die Werte in den anderen Gruppen um 5,3 beziehungsweise 8,2 Punkte. Zudem konnten mehr als die Hälfte der pharmazeutisch betreuten Patienten die Blutdruckwerte auf unter 140/90 senken - im Vergleich dazu 31 und 36 Prozent der beiden anderen Gruppen.
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