Kammerspräsident: „Erschreckende Einzelfälle“

Tirol: Apotheker soll tausende Rx-Pillen ohne Rezept verkauft haben

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Berlin -

In Tirol ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Apotheker, der tausenden Dosen verschreibungspflichtiger Arzneimittel ohne Rezept abgegeben haben soll. Die lokalen Behörden haben ihm bereits die Leitung der Apotheke entzogen.

Der Apotheker soll tausendfach unter anderem starke Schlafmittel verkauft haben, ohne dass eine Verordnung vorlag. „Wir führen gegen den Beschuldigten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Ausgabe von Medikamenten mit psychotropen Inhaltsstoffen in sehr großer Menge“, zitiert die Tiroler Tageszeitung, die über den Fall zuerst berichtete, die Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Erste Sanktionen verhängte die örtliche Bezirkshauptmannschaft, sie entzog ihm die Leitung der Apotheke.

Erst Ende 2021 sorgte ein Fall in der Region für Aufsehen, bei dem eine Apotheke offenbar Impfzertifikate für Ungeimpfte ausgestellt hat. Matthias König, Präsident der Apothekerkammer Tirol, sieht beide als „erschreckende Einzelfälle“, wie er dem ORF sagte. „Wenn sie zutreffen, dann ist das absolut zu verurteilen.“

Weitere Maßnahmen habe die Kammer aber noch nicht verhängt. Zwar schaltete sie den Disziplinarrat ein, der werde aber erst einmal abwarten, ob Anklage erhoben wird und wie ein mögliches Urteil ausfällt. „Der Disziplinarrat kann auch entsprechende Maßnahmen verhängen, bis hin zu einem vorübergehenden Berufsverbot“, so König. Darüber hinaus könnten die Apotheker ihre Konzession verlieren – auch hier warten die Behörden erst noch die möglichen Verfahren ab.

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