In der gestrigen „Langen Nacht des Impfens“ ärgerte sich Dr. Nojan Nejatian, Inhaber der Heegbach-Apotheke in Erzhausen über eine Frau, die vor seiner Apotheke stand. „Mit Plakat und Holzkreuz boykottierte sie unsere Beteiligung an der Impfaktion“, so der Inhaber. Das Problem: „Sie schaffte es tatsächlich, Impflinge von uns weg zu drängen.“
Die Frau fiel ihm am Abend der Impfnacht auf. „Sie stellte sich direkt vor die Apotheke und störte damit unsere Aktion“, ärgert sich Nejatian. Mit einem großen Plakat gab sie kund, dass sie der Apotheke nicht vertraue. Konkret schrieb sie: „Deutschlandweit machen etwa 98 Prozent aller Apotheken nicht mit bei dieser Impfaktion. Ich vertraue dieser Apotheke nicht.“
Zunächst war Nejatian nur überrascht. „Ich ging auf die Dame zu und sprach sie an. Sie erwiderte, ich solle sie nicht ansprechen, ich wäre Gift.“ Die Frau habe die ganzen vier Stunden während der Impfnacht vor der Apotheke verharrt. „In der Hand hielt sie auch ein Holzkreuz, um die Leute zu bekehren“, beschreibt Nejatian. Er versuchte, sie zu überzeugen, dass Impfungen ihren Zweck hätten. „Sie hielt mir aber immer nur ihr Kreuz entgegen als wäre ich ein Vampir.“ Alle Impflinge hätten an ihr vorbei gemusst.
Das Problem: „Sie hatte bei zwei Interessenten leider Erfolg. Sie pöbelte dermaßen, dass die beiden dann schlussendlich ohne geimpft zu werden gegangen sind“, so Nejatian, der auch das Ordnungsamt und die Polizei ohne Erfolg kontaktierte. „Selbst die Bürgermeisterin konnte nicht helfen. Es fühlte sich niemand zuständig, da die Dame auf öffentlichem Raum stand.“
Die beiden Kunden sollten mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty geimpft werden. „Gegen Abend haben wir dann anhand des Terminkalenders bemerkt, dass sie nicht erschienen waren und geschlussfolgert, dass es sich um die Menschen gehandelt haben muss, die sie vertrieben hatte.“ Im Endeffekt habe er die bereits aufgezogenen Vials entsorgen müssen.
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