Ärztehaus schließt, Apotheke gibt auf

Statt Arztpraxen, Kosmetikstudio und Apotheke soll das Ärztehaus schon im nächsten Jahr als Bürogebäude funktionieren. „Der alte Eigentümer des Hauses hat verkauft und der neue Inhaber wird die Räume für sein Unternehmen nutzen“, berichtet Ising. „Wir wurden alle noch vom alten Besitzer gekündigt“, erklärt er. Erfahren habe er vom Verkauf bereits im Juni.

Ohne Arzt keine Chance

Zwar habe ihm der neue Eigentümer gesagt, er könne seine Apotheke ruhig weiterhin im Haus betreiben, aber das sei wirtschaftlich nicht tragbar. „Ohne Arzt habe ich hier keine Chance“, stellt er klar. „Es lohnt dann einfach nicht. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, diese Filiale zum Jahresende zu schließen.“ Anders ergebe es keinen Sinn.

Alle Patient:innen und seine Stammkundschaft nehme er mit in die etwa drei Kilometer entfernte Filiale, der Apotheke Damaschke. „Das ist nicht für alle Menschen gut, manche haben dann weitere Wege, aber was sollen wir machen“, so Ising. Die Ärzte bleiben „zum Glück“ in Lingen. „Die Praxen werden weiter betrieben, nur an anderen Standorten. Das heißt, die Menschen sind auch weiterhin versorgt.“

„Musste allen kündigen“

Sein Personal kann Ising nicht mitnehmen. „Ich musste allen sechs Mitarbeitern aus der Filiale leider kündigen, denn ich habe genug Personal in den anderen Apotheken. Aber die meisten haben schon eine andere Stelle gefunden“, so Ising.

Solch eine Schließung sei ungewöhnlich, so der Apotheker. „Wir wollten eigentlich alle weitermachen, aber es wurde uns gekündigt. Wir machen nicht aus wirtschaftlichen Gründen dicht, sondern wegen einem Eigentümerwechsel, das gibt es heutzutage eben auch.“