Generikakonzerne

SZ: Abwasser-Skandal bei Aurobindo

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Berlin -

Der indische Generikakonzern Aurobindo ist laut Süddeutscher Zeitung (SZ) ein „besonderer Schmutzfink“. Im Abwasser einer Fabrik seien multiresistente Keime gefunden worden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf eine britische Studie.

Die SZ verweist auf eine Untersuchung des britischen Infektiologen Dr. Mark Holmes. Der Forscher von der Universität Cambridge hatte die Abwässer von 34 Antibiotikaherstellern analysiert. 16 dieser Fabriken in Hyderabad, Delhi und Chennai haben demnach resistente Bakterien herangezüchtet; an vier Orten fand Holmes sogar multiresistente Keime im Abwasser.

In den Abwässern einer Fabrik von Aurobindo fanden die Gutachter E. coli mit Resistenzen gegen sechs Antibiotika. Die SZ erklärt, dass der Hersteller auch für den deutschen Markt produziert und Rabattpartner von Kassen wie AOK, DAK, Barmer GEK und TK ist.

Aurobindo äußerte sich gegenüber der SZ nicht zu den Keimen im Abwasser. Vertreter der Krankenkassen aber zeigten sich bestürzt: „Wir sind alarmiert“, teilte ein TK-Sprecher mit. Die Kasse bezieht ihre Antibiotika zwar nach Angaben des Sprechers aus einem anderen Aurobindo-Werk. Aber man wolle nun die Produktionsbedingungen prüfen lassen und „ggf. Konsequenzen“ ziehen. Die AOK Baden-Württemberg erklärte, die Aufsichtsbehörden in Kenntnis gesetzt zu haben.

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