Zuwächse und Abschreibungen

Stada wächst zweistellig, schreibt Russland ab

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Berlin -

Kurz vor dem geplanten Exit der Investoren legt Stada noch einmal gute Zahlen vor. 2023 konnte ein zweistelliges Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnet werden. Allerdings drückt die Ausgliederung des Russlandgeschäfts den Konzern tief in die roten Zahlen.

Der Umsatz wuchs auf 3,73 Milliarden Euro, was bereinigt um Währungseffekte und Sondereinflüsse einem Plus von 14 Prozent entspricht.

Getragen wurde das Wachstum erneut durch die OTC-Sparte (CHC), die 40 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Der Umsatz in diesem Bereich stieg um 17 Prozent auf 1,49 Millarden Euro, laut Stada wuchsen die Abverkäufe damit schneller als bei den anderen Top-10-Wettbewerbern.

Das am schnellsten wachsende Produktsegment war aber Specialty mit Biosimilars und anderen Spezialpräparaten. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 749 Millionen Euro, sodass dieser Bereich ein Fünftel des Gesamtumsatzes ausmacht.

Dank seiner etablierten Position als Nummer 4 in Europa konnte Stada auch den Generikaumsatzum 6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro steigern, womit das Traditionsgeschäft ebenfalls 40 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht.

Das Nettoergebnis der fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich von 279 auf 342 Millionen Euro. Trotz weiter anhaltenden Inflationsdrucks konnte der Konzern nach eigenen Angaben auch durch verbesserte Konditionen im Wareneinkauf punkten. Gleichzeitig habe man die hohe Lieferzuverlässigkeit beibehalten.

Allerdings kostet den Konzern die Ausgliederung des Russlandgeschäfts einen Betrag von 416 Miillionen Euro, sodass unter dem Strich ein Minus von 73 Millionen Euro steht. Im Vorjahr konnte der Konzern ein Plus von 355 Millionen Euro vorweisen. Stada hatte die Aktivitäten rund um Nizhpharm, Hemofarm, Aqualor und Dialogfarma an eine Beteiligungsgesellschaft der beiden Finanzinvestoren Bain und Cinven mit Sitz in Luxemburg übertragen, die dabei anfallenden Verluste verblieben im Konzern. Seitdem sind die russischen Gesellschaften keine Tochtergesellschaften mehr, allerdings beliefert die Konzern sie auch weiterhin.

„Durch unsere starke Performance wuchsen wir auch 2023 schneller als unsere größten Wettbewerber“, so CEO Peter Goldschmidt. Basis für unseren Erfolg ist unsere unternehmerisch geprägte Kultur. Diverse Neueinführungen aus unserer bestens gefüllten Pipeline gepaart mit einem starken organischen Wachstum sind der beste Beweis dafür.“

Zuwächse gab es laut Stada in allen Produktsegmenten und allen geografischen Regionen. 95 Geschäftsentwicklungs- und Lizenzverträge konnten Jahr 2023 abgeschlossen werden.

OTC-Präparate

Nach Umsatz ist Stada die Nummer 4 in Europa, durch Wachstum bei Marken wie Grippostad, Silomat, Multilind, Elotrans und Hoggar konnte der Konzern es in Deutschland sogar die Spitze schaffen. Erst im Juli hatte Stada wieder bei Sanofi zugekauft, diesmal Marken wie Antistax, Lomudal, Omnivit und Opticrom.

Generika

Neueinführungen wie der Gerinnungshemmer Apixaban, das Diabetesmedikament Sitagliptin und das Analgetikum Tapentadol sowie Tacrolimus für Transplantationen und Sugammadex zur Umkehrung der Wirkung von Muskelrelaxanzien trugen hier zu Wachstum bei.

Specialty

Anfang 2023 konnte Ximluci eingeführt werden, ein Biosimilar zu Lucentis. Es ist das sechste vermarktete Biosimilar von Stada, unter anderem nach Hukyndra (Adalimumab), Oyavas (Bevacizumab) und Movymia (Teriparatid). Das Segment Specialty profitierte auch von der Lieferung von Epoetin in die USA, nachdem die Zulassungsbehörde FDA die von Stada kontrollierte Produktionsstätte in Uetersen zugelassen hatte.

Ein weiterer Meilenstein im Bereich Specialty war Ende 2023 die erste positive Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Uzpruvo, ein Biosimilar zum Blockbuster Stelara (Ustekinumab), der in Europa einen Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden Euro erzielt.

Neben Biosimilars gehört Lecigon zum Geschäftsbereich Specialty, die Pumpe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit im Spätstadium wird laut Stada inzwischen von mehr als 1300 Patienten in 18 Ländern genutzt. In der Nephrologie gehört Kinpeygo, die erste in der EU zugelassene Behandlung für die seltene und schwächende Nierenerkrankung IgA-Nephropathie, zum Portfolio.

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