Generikakonzerne

Stada drohte Belgrad mit Rückzug

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Berlin -

Vergangene Woche hat die serbische Regierung eine Patronatserklärung für alle Außenstände staatlicher Institutionen gegenüber Pharmafirmen abgegeben. Vor allem bei Stada freut man sich über den anstehenden Geldsegen, hatte der Konzern 2010 und 2011 doch Forderungen von knapp 130 Millionen Euro abschreiben müssen. Einem Medienbericht zufolge kommt das Einlenken in Belgrad nicht von ungefähr: Wie die serbische Zeitung „Press“ am Samstag berichtete, hatte der deutsche Generikakonzern seinen Rückzug aus der Balkanrepublik angedroht.

Zuvor hatten die Vorstände von Stada und Hemofarm mit Präsident Boris Tadić und Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic über die Probleme gesprochen. Die Regierung sei in Alarmzustand versetzt worden, weil Stada einer der größten Investoren in Serbien ist, berichtete die Zeitung.


Innerhalb von 14 Tagen sollen nun Gespräche mit Vertretern der Pharmaindustrie aufgenommen werden, um die Bedingungen für die Auszahlung zu klären. Das Finanzministerium wurde bereits beauftragt, die notwendigen Mittel bei den Beratungen zum Haushaltsentwurf einzuplanen. Bei Stada wollte man nicht verraten, welcher Anteil der Abschreibungen von der Patronatserklärung gedeckt wird.


Der Generikakonzern hatte Hemofarm 2006 für rund 480 Millionen Euro gekauft. Ebenfalls übernommen wurden Minderheitsbeteiligungen an den Großhändlern Velefarm und Vetfarm, an denen neben Stada der Staat beteiligt ist. Weil man in Bad Vilbel bis vor kurzem vermutlich mit einer Pleite der beiden Firmen rechnete, waren die Beteiligungen auf jeweils 1 Euro abgeschrieben worden.

 

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