EU-Kommission

Razzia bei Pharmaherstellern

, , Uhr

EU-Ermittler haben mehrere Pharmahersteller in Europa durchsucht. Die EU-Kommission vermutet nach eigener Auskunft unerlaubte Absprachen in der Branche. Namen der betroffenen Unternehmen nannte die Brüsseler Behörde auch auf Nachfrage nicht.

Sanofi-Aventis bestätigte jedoch von sich aus, dass es am Dienstag „Inspektionen“ gegeben habe. „Wir arbeiten mit den EU-Kontrolleuren zusammen“, sagte ein Sprecher des Konzerns in Paris. Zum Umfang der Durchsuchungen und zu den Vorwürfen wollte sich das Unternehmen allerdings nicht äußern. Betroffen sind auch die französischen Dependancen der Generikakonzerne Sandoz und Teva. Mindestens ein weiteres Unternehmen soll nach Angaben aus Industriekreisen betroffen sein.

Firmensitze in Deutschland wurden dagegen offenbar nicht besucht. Dem Bundeskartellamt sind laut einem Sprecher jedenfalls keine derartigen Aktionen bekannt. Theoretisch könne die EU-Kommission auch ohne Wissen der hiesigen Behörden in Deutschland zuschlagen, dies sei jedoch sehr unwahrscheinlich, so der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Absprachen zum Schaden von Kunden sind in der EU streng verboten. Falls die Kommission ihre Beweise erhärten kann und förmliche Kartellverfahren eröffnet, drohen den betroffenen Unternehmen Bußgelder von bis zu 10 Prozent eines Jahresumsatzes.

Erst im Juli hatte die Generaldirektion Wettbewerb ihren Abschlussbericht zur Sektoruntersuchung vorgestellt, auf dessen Grundlage nun verstärkt gegen Wettbewerbsverstöße vorgegangen werden soll.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte