Raucherentwöhnung

Rabattaktion für Nicorette

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Berlin -

Endgültig auf Zigaretten zu verzichten, ist für viele Raucher ein Vorsatz für das neue Jahr. Johnson & Johnson (J&J) bietet aktuell auf Nicorette-Produkte einen Rabatt von fünf Euro an. Apotheker müssen dabei keine Coupons sammeln, stattdessen müssen die Patienten einen Fragebogen zum Rauchverhalten ausfüllen. Der OTC-Hersteller führt die Aktionswochen hierzulande erstmals durch.

Die rund 40-köpfige Außendienstmannschaft hat im Vorfeld Apotheken auf die Aktionswochen hingewiesen. Insgesamt seien 10.000 Pakete verschickt worden, sagt eine Sprecherin. J&J befragt erstmals Patienten: Ab einem Einkaufswert von 25 Euro können Kunden einen Fragebogen ausfüllen und sich den Rabatt sichern. Die Aktion ist begrenzt auf die ersten 3000 Einsender.

PTA oder Apotheker sollen laut J&J anhand der Antworten ableiten können, wie hoch der Suchtgrad ist und die Beratung darauf anpassen. Schickt der Patient den Fragebogen samt Kassenbon an den Unternehmenssitz nach Neuss, werden ihm fünf Euro als Gutschrift auf sein Konto überwiesen. Die Aktion wird von einer TV-Kampagne begleitet.

Der Konzern verweist auf der Produktseite im Internet auf teilnehmende Apotheken. Raucher können den Fragebogen dort auch herunterladen und selbst ausfüllen. Abgefragt werden Alter und Geschlecht, die Tagesdosis an Zigaretten sowie die angenommene Dauer des Konsums von Nicorette. Außerdem werden 25 Versandapotheken aufgelistet. Die Aktion läuft noch bis Ende Februar.

Apotheken erhalten die Auswertung nicht: Die Daten aus dem Fragebogen dienen laut J&J ausschließlich internen Marktforschungszwecken und werden nur verwendet, wenn der Kunde seine Einwilligung auf dem Fragebogen gegeben hat. Mit den gewonnenen Erkenntnissen solle die Relevanz der Kategorie Raucherentwöhnung in den Apotheken gesteigert werden.

Im vergangenen Jahr ist Nicorette laut J&J mit einem Plus von 7 Prozent über Markt gewachsen. Unter der Marke sind Kaugummis, Pflaster und seit zwei Jahren auch ein Mundspray erhältlich. Mit der Produktfamilie erwirtschaftet der Konzern hierzulande einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP). Mehr als ein Drittel entfällt auf das Mundspray. Insgesamt kommt J&J auf einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro.

Weitere apothekenpflichtige Produkte gegen Rauchentwöhnung sind beispielsweise Nicotinell und NiQuitin. GlaxoSmithKline (GSK) hatte das ehemalige Novartis-Produkt behalten und sein eigenes Produkt im Zuge der Fusion an Perrigo verkauft. Verschreibungspflichtige Präparate sind Champix (Varencilin) von Pfizer und Zyban (Bupropion) von GSK.

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