Pharmakonzerne

Bayer stärkt Onkologie-Geschäft

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Berlin -

Bayer baut sein Geschäft mit Krebsmedikamenten aus: Der Leverkusener Pharmakonzern hat für 20 Millionen US-Dollar (rund 15 Millionen Euro) die weltweiten Rechte zur Nutzung der Auristatin-basierten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie des US-Unternehmens Seattle Genetics erworben.

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) sind monoklonale Antikörper, die genutzt werden, um zytotoxische Wirkstoffe selektiv zu den Tumorzellen zu bringen. Seattle Genetics hat eigenen Angaben zufolge eine Technologie entwickelt, mit der das Zytotoxin Auristatin mithilfe stabiler Linker-Systeme an den Antikörper gebunden wird.

Dadurch soll die Bindung im Blutkreislauf stabil bleiben und das Zytotoxin erst in der Krebszelle freigesetzt werden. So sollen gesunde Zellen geschont und Nebenwirkungen der Chemotherapie reduziert werden.

Für seine Technologie hat Seattle Genetics bereits verschiedene Kooperationsvereinbarungen getroffen, etwa mit AbbVie, Astellas, Daiichi Sankyo, GlaxoSmithKline oder Pfizer. Die Vereinbarungen über die ADC-Technologie sind folglich nicht exklusiv, die Hersteller nutzen sie jeweils für ihre eigenen Antikörper. Das Biotech-Unternehmen erhält von Bayer bis zu 500 Millionen Dollar, wenn mit der Technologie bestimmte Meilensteine erreicht werden.

Das bislang einzige Produkt, das es bis zur Marktreife geschafft hat, ist Adcetris (Brentuximab) und wird von Takeda vertrieben. Das Präparat wurde im vergangenen Jahr von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zur Behandlung von Patienten mit rezidivierendem Hodgkin Lyphom empfohlen.

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