Apothekenbetriebsordnung

Kehr kommentiert Röslers Eckpunkte

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Die Novellierung der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) ist für die Branche das wichtigste Projekt des Jahres. Die Überarbeitung der Vorschriften könnte für die Apotheken aber zum Bumerang werden: Denn während in den Apotheken die Arzneimittelsicherheit steigen soll, ist Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) in Sachen Pick-up bislang nicht einfallen. „Wie passt das denn zusammen“, fragt Hanns-Heinrich Kehr, Chef des niedersächsischen Pharmagroßhändlers Richard Kehr, in einem Beitrag für das Magazin „Wirtschaft“ der IHK Braunschweig.

Prinzipiell findet Kehr die Entschlackung und Aktualisierung der ApBetrO nach fast 25 Jahren sinnvoll: Ob Verpflichtung zur Beratung, QMS-Pflicht für erweiterte Dienstleistungen oder der Diskussion um den Eindruck einer Apotheke - für Kehr enthalten die Eckpunkte viele gute Ideen. Doch die geplante Trennung der Geschäftsbetriebe Arzneimittel und Zusatzgeschäft müsse dann auch vice verca für Drogeriemärkte gelten, schreibt Kehr.

„Es ist an der Zeit, dass sich Politiker zur hohen Versorgungsqualität im Arzneimittelbereich in Deutschland bekennen, um die uns der Rest der Welt beneidet“, schreibt Kehr und fordert mehr Rechtssicherheit: „Apothekenpflichtige Arzneimittel gehören in die sichere Hand einer Apotheke vor Ort bis zur Abgabe an den Patienten!“

Ansonsten müssten sich Gerichte immer wieder in der ungenügend definierten Rechtslage zurechtfinden und Experimente der Rosinenpickerei prüfen. „Wollen wir die hohe Versorgungsqualität oder wollen wir von den Nachrichten hören: 'Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Drogeriemarktverkäuferin'? Hier bedarf es klarer Worte der Politik!“

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