OTC-Produkte

Erkältungsmittel: Vorrat von der Versandapotheke

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Berlin -

Auch wenn die bisherige Wetterlage nicht nach Erkältung aussieht: Das Geschäft mit Erkältungsmitteln hat bereits im September an Fahrt aufgenommen. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health konnten insbesondere die Versandapotheken zulegen. Ein Grund: Das Verbraucherverhalten hat sich offenbar verändert.

Das Gesamtvolumen für OTC-Präparate ist laut IMS Health im September um 5 Prozent gestiegen. Damit liegt der Umsatz auf Basis der Herstellerabgabepreise (ApU) bei 376 Millionen Euro. Insgesamt wurden 67 Millionen Packungen abgegeben (plus 4 Prozent). Insbesondere Erkältungsmittel waren nachgefragt: Topische Rhinologika legten um 14 Prozent zu, Expektoranzien und Halsschmerzmittel um jeweils 10 Prozent.

Laut IMS konnte vor allem der Versandhandel zulegen: auf 54 Millionen Euro (plus 8 Prozent) beziehungsweise 7,6 Millionen Packungen (plus 7 Prozent). Hier lagen die Zuwächse bei den Erkältungsmitteln bei bis zu 20 Prozent – laut IMS ein Zeichen dafür, dass der Versandhandel nicht mehr nur für die Langzeitmedikation genutzt wird, sondern auch für die Bevorratung mit Arzneimitteln für den Akutfall.

Die Offizinapotheken konnten im OTC-Bereich nur um jeweils rund 4 Prozent zulegen auf 322 Millionen Euro beziehungsweise 59 Millionen Packungen, der Versandhandelsanteil lag entsprechend bei 14 Prozent nach Wert und 11 Prozent nach Menge. Im Rx-Bereich kletterten die Umsätze bei konstant 60 Millionen Packungen auf 2,2 Milliarden Euro, davon wurden 300.000 Packungen (minus 14 Prozent) im Wert von 13 Millionen Euro (minus 11 Prozent) online bestellt, entsprechend lag der Versandanteil bei 0,5 Prozent.

In den ersten neun Monaten wuchs der Versandhandel insgesamt um knapp 7 Prozent auf 616 Millionen Euro beziehungsweise mehr als 8 Prozent auf 73 Millionen Packungen. 491 Millionen Euro (plus 10 Prozent) beziehungsweise 70 Millionen Packungen (plus 10 Prozent) entfallen auf OTC-Medikamente. Im Rx-Segment konnte mit drei Millionen Packungen (minus 14 Prozent) ein Umsatz von 125 Millionen Euro (minus 6 Prozent) erzielt werden.

Die Offizinapotheken konnten um 11 Prozent auf 545 Millionen Packungen beziehungsweise 6,5 auf 19,7 Milliarden Euro zulegen. Damit liegt der Versandanteil bei 0,6 Prozent.

Insgesamt haben die Apotheken bis Ende September 834 Millionen Euro Kassenabschlag gezahlt, minimal weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zwangsrabatte der Hersteller kletterten um ein Viertel auf 1,8 Milliarden Euro; hier wurden neben den Abschlägen auch die Rabatte aus Erstattungsbeträgen und Nachlässe aufgrund des Preismoratoriums berücksichtigt.

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