Pharmahandelskonzerne

Headhunter sollen Oesterle ersetzen

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In acht Wochen verlässt Dr. Fritz Oesterle Celesio. Nachdem sich der Konzernchef Mitte März endgültig mit Großaktionär Haniel überworfen hatte, konnte bislang kein Nachfolger präsentiert werden. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, suchen die Headhunter von Spencer Stuart nach einem neuen Manager. Demnach gibt es nur einen ernst zu nehmenden Namen: Peter Nicklin, Europa-Chef des US-Pharmakonzerns Baxter.

Der 48-jährige Brite studierte Finanzen und Recht und arbeitete in den 1980er Jahren beim Wirtschaftsprüfungskonzern Price Waterhouse, bevor er in die Pharmabranche wechselte. Ab 1989 war er zunächst für Bristol-Myers Squibb (BMS), dann für Novartis und schließlich für Bayer tätig. Im Oktober 2006 wechselte er schließlich zu Baxter, wo er für das Europageschäft verantwortlich ist.

Bei Haniel spricht man laut FTD von einer „viel versprechenden Shortlist an Kandidaten“. Obwohl der Familienclan nur knapp 56 Prozent der Celesio-Anteile hält, hat man in Duisburg genaue Vorstellungen, wie der Neue in Stuttgart auszusehen hat.

Die FTD zitiert aus einer mehrseitigen, streng vertraulichen Stellenbeschreibung, derzufolge der Kandidat als persönliche Kompetenz die absolute Verpflichtung auf die Werte der Familie mitzubringen hat. Bekanntermaßen sind Konzernvorstände allen Aktionären gleichermaßen verpflichtet. Doch der neue Celesio-Chef solle sich beim Einsatz der von Haniel verliehenen Macht mäßigen, zitiert die FTD weiter. Auch die sensible Beziehung zwischen Großaktionär und dem Rest soll er aussteuern können - was umso erstaunlicher ist, als dieser seine Beteiligung bekanntlich am liebsten verkaufen würde.

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