Klassische Apotheke können beitreten

Grün kein Muss: Easy öffnet Franchisekonzept

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Berlin -

Als Annette Sieckmann-Linck vor fünf Jahren zur Easy-Apothekerin wurde, gab es einen Knackpunkt: Es sei schwer gewesen, Personal zu finden, da es Vorbehalte gegeben habe, sagt die Apothekerin. Mittlerweile ist sie mit ihrem Team vom Franchisekonzept überzeugt. Auch für Vorstand Alexander Freier gehören diese Vorurteile zur Vergangenheit – das Bild habe sich gewandelt und auch Easy selbst öffne sich für klassische Apotheken.

Freier ist seit einem Jahr bei Easy. „Früher gab es Vorurteile gegenüber dem Konzept, das Bild hat sich im Markt und bei Mitarbeitern aber gewandelt“, sagt der ehemalige L’Oréal-Manager. Aktuell gebe es 145 Easy-Apotheken. Zuletzt haben in Berlin und Chemnitz zwei neue Standorte geöffnet und er ist bundesweit unterwegs, um sich Optionen anzusehen wie zuletzt in der Nähe von München.

Wie viele Apotheken in diesem Jahr noch umflaggen oder neu als Easy-Apotheke gegründet werden, will er offenlassen. „Wir haben eine gute Schlagzahl“, sagt Freier. Gerade die neue „Konzeptpartnerschaft“ werde gut aufgenommen. Der „Switch“ zur Easy-Apotheke – ohne dass die Außendarstellung geändert wird – habe einen guten Zulauf.

Dabei geht es darum, dass herkömmliche Vor-Ort-Apotheken dem Konzept beitreten, aber ihre Marke und Aufmachung nicht ändern. „Es steckt Easy drin, steht aber nicht drauf“, sagt Freier. „Viele haben verstanden, dass sie etwas tun müssen, schaffen es aber nicht alleine.“ Drei Vor-Ort-Apotheken haben bislang „unsichtbar umgeflaggt“ und gehören zu Easy. Dabei profitierten sie etwa von dem Regalaufbau, dem Lichtkonzept oder dem Category Management. „Es gibt verschiedene Abstufungen in der Partnerschaft.“

Kürzlich wurde in Chemnitz eine zweite Easy-Apotheke eröffnet, auch in Berlin gab es unlängst Zuwachs. Sieckmann-Linck ist schon länger Partnerin. „Am Anfang war es super schwierig, Personal zu finden.“ Die ablehnende Haltung habe oft aus Vorurteilen der Inhaberinnen und Inhaber resultiert. Zunächst hegte sie auch selbst Zweifel, ob es das richtige Konzept für sie ist. „Ich wurde angerufen und gefragt, ob ich Interesse habe“, erinnert sie sich. „Ich habe mir gedacht, bestimmt nicht, wollte es mir aber ansehen.“ Sie wurde überzeugt: „Ich habe es nicht bereut, das Franchise bringt viel Spaß und es ist interessant, zusätzlich zu einer klassischen Apotheke eine Easy-Apotheke zu führen.“

Freier verweist bei Schwierigkeiten mit der Personalsuche auf das hauseigene Team in der Systemzentrale. „Wir helfen dabei, Teams zusammenzustellen.“ Er empfiehlt als Personalwerbung, die eigenen Mitarbeitenden beispielsweise über Social Media über die Arbeit in einer Easy-Apotheke berichten zu lassen.

Der Außenumsatz der Apotheken liegt mittlerweile bei mehr als 500 Millionen Euro; die Systemzentrale selbst schreibt seit einigen Jahren Gewinne.

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