Generikakonzerne

Stada-Übernahme: Vorstand gibt grünes Licht

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Berlin -

Im Ringen um die Übernahme des Generikakonzerns Stada sollen nach dem Willen des Managements die Finanzinvestoren Bain und Cinven den Zuschlag erhalten. Dem Unternehmen seien zwei Übernahmeangebote angekündigt worden, das von Bain und Cinven sei das attraktivste, teilte Stada am Montagmorgen in Bad Vilbel mit.

Je Stada-Aktie bieten Bain und Cinven demnach 65,28 Euro und haben zudem eine Dividende von 72 Cent zugesagt. Das Angebot entspricht nach Unternehmensangaben einer Prämie von etwa 48,9 Prozent auf den Schlusskurs am 9. Dezember 2016, dem letzten Aktienkurs vor dem Aufkommen von ersten konkreten Übernahmegerüchten, und einer Prämie von circa 19,6 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate.

Die Offerte bewerte den Arzneimittelhersteller mit einem Unternehmenswert inklusive Schulden von 5,3 Milliarden Euro, bei einem Eigenkapitalwert von ungefähr 4,1 Milliarden Euro. Bedingung sei, dass Bain und Cinven mindestens 75 Prozent der Anteile angedient werden.

„Vorstand und Aufsichtsrat werden die Angebotsunterlage nach Veröffentlichung prüfen“, heißt es in der Mitteilung. Aus heutiger Sicht gingen beide Gremien davon aus, den Stada-Aktionären die Annahme der Offerte zu empfehlen. Neben Bain und Cinven hatte ein Bündnis der Finanzinvestoren Advent und Permira mit Stada über eine Übernahme verhandelt. Bislang wollten die Konsortien 58 Euro je Aktie bezahlen.

„Nach eingehender Prüfung beider Transaktionsangebote sind Vorstand und Aufsichtsrat von Stada zu der Einschätzung gelangt, dass es im besten Unternehmensinteresse sowie im Interesse der Aktionärinnen und Aktionäre und weiteren Stakeholder von Stada liegt, das Angebot von Bain Capital und Cinven zu unterstützen. Der Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, auf die bestehenden Stillstands-Vereinbarungen mit Bain Capital und Cinven zu verzichten“, heißt es vom Hersteller.

Stada, Bain Capital und Cinven haben eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Finanzinvestoren zu umfangreichen Schutzbestimmungen für Mitarbeiter, Standorte und die Unternehmensstrategie. So wurde laut Konzern unter anderem vereinbart, dass Bain Capital und Cinven Stadas Position als global tätiges Pharmaunternehmen stärken, seine Wachstumsstrategie unterstützen und so zu einer langfristigen Steigerung des Unternehmenswerts beitragen werden. Auch mögliche Akquisitionen zum Ausbau des Produktportfolios sollen finanziell unterstützt werden.

Der Standort der Unternehmenszentrale soll unverändert bleiben, dasselbe gilt für die Standorte der wesentlichen Geschäftsbereiche. Zudem erkennen Bain Capital und Cinven die Rechte der Mitarbeiter sowie Betriebsräte an. Bestehende Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge sollen weitergeführt werden. Zusätzlich haben sich die Investoren „im Grundsatz zu einem weitgehenden Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen für vier Jahre“ bereit erklärt, heißt es, sofern diese über die bereits in der aktuellen Geschäftsplanung vorgesehenen Personalmaßnahmen hinausgehen.

Das Angebot von Bain Capital und Cinven biete das beste Gesamtpaket, sagte Ferdinand Oetker, Vorsitzender des Stada-Aufsichtsrats. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Transaktionswert um 7,28 Euro je Aktie und damit von rund 4,7 Milliarden Euro auf mehr als 5,3 Milliarden Euro steigern konnten und jetzt das beste Angebot für unsere Aktionärinnen und Aktionäre erreicht haben.“

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias Wiedenfels sagt: „Wir haben in den vergangenen zwei Monaten einen strukturierten Bieterprozess durchgeführt und in gemeinsamen, vertrauensvollen Verhandlungen mit den Bieterkonsortien die Angebote signifikant verbessert. Seit Beginn des Prozesses haben wir so rund 750 Millionen Euro mehr Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre geschaffen.“

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