Die Bundestagsabgeordneten Dr. Wolfgang Stefinger und Alexander Hoffmann warten noch immer auf eine zufriedenstellende Erklärung, wie es dazu kommen konnte, dass etliche DocMorris-Protestbriefe gegen ein Rx-Versandverbot offenbar gefälscht wurden.
Viele Bürger, die angeblich den vorformulierten Text an die CSU-Parlamentarier geschickt hatten, hätten gar nichts von der Aktion gewusst, so Stefinger und Hoffmann. Dementsprechend überrascht seien sie gewesen, als sie hierzu einen Antwortbrief ihrer jeweiligen Wahlkreisabgeordneten in ihrem Briefkasten hatten.
„DocMorris hat keine Kundendaten missbraucht“, zitieren die beiden Abgeordneten aus einer kurzen Antwort von DocMorris-Vorstand Max Müller. „Wenn es einen Missbrauch gegeben hat, dann – wie gesagt – durch Dritte.“ Eine Prüfung im Unternehmen sowie bei den Dienstleistern habe keine Beanstandungen ergeben.
Mit dieser unbefriedigenden Antwort wollen es die beiden CSU-Abgeordneten nicht bewenden lassen. „Die Erklärungen von DocMorris werden immer knapper statt klarer“, ärgert sich Stefinger, der inzwischen drei Antwortschreiben von DocMorris erhalten hat. Im ersten Schreiben habe die niederländische Versandapotheke noch bedauert, dass es zu nicht gewollten Missbrauch gekommen sei. Im zweiten Schreiben habe es geheißen, dass DocMorris der Frage nachgehe, ob außerhalb des eigenen Verantwortungsbereichs eine missbräuchliche Verwendung der für die Petition eingerichteten Website durch Dritte stattgefunden hat. Nun stelle DocMorris grundsätzlich in Frage, ob es überhaupt Missbrauch gegeben habe.
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