AOK-Rabattverträge

CT sammelt Bisoprolol wieder ein

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Service ja, aber nicht ungefragt. Viele Apotheken haben empfindlich darauf reagiert, dass der Generikahersteller CT Arzneimittel seine neuen AOK-Rabattprodukte ohne Auftrag geliefert hat. Die Teva-Tochter fühlt sich missverstanden, zeigt sich aber dennoch einsichtig: Die Päckchen werden wieder abgeholt, den Apotheken sollen keine Kosten entstehen. In Einzelfällen dürfen die Apotheken die Rabattprodukte sogar behalten - ohne zu bezahlen.

Zum Start der neuen AOK-Rabattverträge am Monatsanfang hatte CT Päckchen mit Bisoprolol und Enalapril an Apotheken versandt. Beim Berliner Hersteller verstand man das als Service zur Erstbevorratung. „Diese Präparate werden von jeder Apotheke benötigt, weil die AOK-Zuschläge exklusiv sind“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Man schicke grundsätzlich nichts, womit die Apotheken nichts anfangen könnten, so der Sprecher. Das unterscheide die Maßnahme auch von Bevorratungsaktionen anderer Hersteller bei Neueinführungen. Dass das Angebot nicht von allen Apotheken gut aufgenommen wurde, bedauert CT.

Dem Vernehmen nach hatten mehrere Apotheker dem Hersteller gedroht, die Rechnung nicht zu bezahlen oder die Einziehungsermächtigung zu stornieren. „Ich mache das immer so. Wenn ich nicht bestellte Ware bekomme, rufe ich den Hersteller an und bedanke mich für das freundliche Geschenk“, sagte ein Apotheker. Bislang habe noch keine Firma die Ware wieder abgeholt.

Auch im aktuellen Fall habe CT die Ware nicht zurückgefordert, berichtet der Apotheker. Der Außendienstler habe ihm eine Gutschrift zugesichert, die Lieferung könne er vernichten. Bei CT hört man das nicht gern: „Das ist keine im Haus abgestimmte Praxis“, sagte der Sprecher. Schon wegen des Verbots von Naturalrabatten müsse man die Ware wieder abholen.

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