Pharmahandel

Celesio erfolgreich in Deutschland

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Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio hat im ersten Halbjahr weiter an Umsatz verloren, dafür aber nach den abschreibungsbedingten Verlusten Ende 2008 seine Ertragslage stabilisiert. Der Umsatz sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 2 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (EBITDA) fiel um 4,5 Prozent auf 296 Millionen Euro. Vorsteuerergebnis und Jahresüberschuss lagen mit 190 Millionen Euro beziehungsweise 124 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Trotz der strategischen Herausforderungen entwickelte sich vor allem das Geschäft in Deutschland überdurchschnittlich gut. Auf dem heimischen Markt konnte der Konzern aufgrund einer Abschwächung des Rabattwettbewerbs im Großhandel sein Geschäft um 3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ausbauen und damit an die Zeit vor der DocMorris-Übernahme anknüpfen. Auch im zweiten Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einer positiven Entwicklung.

Der von DocMorris dominierte Geschäftsbereich der Versandapotheken legte um 13 Prozent auf 122 Millionen Euro zu, allerdings fiel das EBITDA mit einem Minus von 2,1 Millionen Euro negativ aus. Grund für den Rückgang seien die Aufwendungen für die Werbekampagne gewesen, die laut Konzern einen mittleren einstelligen Millionenbetrag gekostet haben.

Andere wichtige Märkte entwickelten sich deutlich negativer. In Frankreich sank der Umsatz aufgrund eines verschärften Wettbewerbs im Großhandel sowie staatlicher Margenkürzung um 2 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. In Großbritannien und Norwegen führten Währungseffekte zu Umsatzrückgängen um 9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro beziehungsweise 6 Prozent auf 441 Millionen Euro.

Vor allem auf der Ertragsseite schlagen die Fremdwährungseinflüsse zu Buche: 42 Prozent des EBITDA macht Celesio eigenen Angaben zufolge im Pfund-Raum, dazu kommen 8 Prozent aus Norwegen. Währungsbereinigt hätten das EBITDA um 3,5 Prozent und der Konzernumsatz um 2 Prozent über Vorjahresniveau gelegen.

Im besonders vom Pfund abhängigen Bereich Einzelhandel erwirtschaftete Celesio im ersten Halbjahr knapp 1,7 Milliarden Euro, das sind 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bereinigt um Währungseffekte wuchs das Geschäft um 6 Prozent. Das EBITDA lag mit 144 Millionen Euro rund 1 Prozent unter Vorjahr, in lokalen Währungen 11 Prozent darüber.

Der Geschäftsbereich Großhandel erwirtschaftete einen Umsatz von 8,5 Milliarden Euro und ein EBITDA von 187 Millionen Euro, das sind 2 beziehungsweise 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Bereich Auftragslogistik wuchs um 1 Prozent auf 81 Millionen Euro, das EBITDA brach aber aufgrund von höheren Ausgaben um 58 Prozent auf 4 Millionen Euro ein.

Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle sprach von „unter den gegebenen Umständen guten Ergebnissen“. Für das laufende Jahr rechnet Celesio in allen Geschäftsbereichen mit Abstrichen bei der operativen Ertragslage.

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