Finanzkrise

Apobank: Keine Angst vor Griechenland

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Mit der Finanzspritze für Griechenland soll nicht nur die Pleite eines EU-Mitgliedstaates abgewendet werden. Für die Staatengemeinschaft geht es auch darum, Ausfälle für die Gläubiger zu verhindern. Auch deutsche Banken haben in vermeintlich sicheren EU-Nationen investiert. Bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) ist man zuversichtlich, nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr nicht noch einmal Federn lassen zu müssen.

Insgesamt knapp 1,1 Milliarde Euro hat die Apobank an verbrieften Forderungen gegenüber EU-Mitgliedsländern sowie den USA in den Büchern stehen. An die Entwicklungen in Italien, Ungarn und Griechenland ist die Genossenschaftsbank durch ihre Investments in Staatstitel direkt gebunden. Indirekte Länderrisiken über den Bankensektor bestehen laut Apobank derzeit in Italien, Spanien, Portugal und Irland.

In Düsseldorf ging man bereits vor einigen Wochen davon aus, dass auch Griechenland, falls nötig, gestützt würde, um einen Ausfall zu verhindern. Entsprechend zufrieden ist man bei der Apobank mit den jetzt beschlossenen Hilfspaketen. Über Details zu einzelnen Engagements will man nichts verraten. Gemessen an der Bilanzsumme sei das Engagement in Griechenland allerdings „unerheblich“, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. An den Spekulationen mit griechischen Staatsanleihen habe sich die Apobank jedenfalls nicht beteiligt.

Auch Kundenprodukte setzen regelmäßig auf die Sicherheit der europäischen Staatsfinanzen. Vor einem Jahr hatte die Apobank für konservative Sparer sogar eigens ein Fondsprodukt namens „DuoPlus“ aufgelegt, das aus Aktien und Staatsanleihen besteht und durch Verschiebungen innerhalb des Portfolios Marktrisiken ausgleichen soll. Bis zu 35 Prozent des Sondervermögens dürfen einzelne Staatstitel ausmachen; nur bei Papieren aus Deutschland, Frankreich und Belgien, allerdings auch aus Italien und Spanien darf dieses Limit überschritten werden.

Im ersten Halbjahr seines Bestehens waren bei „DuoPlus“ griechische Papiere im Wert von einer Million Euro gehandelt worden. Ende Oktober standen noch 200.000 Euro aus Griechenland in den Büchern, was etwa 1 Prozent des Fondsvermögens entspricht. Allerdings wurde Ende 2009 der Aktienanteil von damals 95 Prozent drastisch reduziert; stattdessen wurden wieder paritätisch Staatstitel ins Portfolio genommen. Wie viel davon von der Ägäis oder aus anderen PIIGS-Staaten stammt, ist nicht bekannt.

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