Generika

Actavis geht in die Offensive

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Der isländische Generikakonzern Actavis, noch vor einem Jahr als Verkaufskandidat gehandelt, stellt sich in Deutschland stärker auf. Nachdem im Oktober der Apotheken-Leihaußendienst aus Kostengründen gestrichen wurde, sollen 30 neue Mitarbeiter ab März die Betreuung vor Ort übernehmen. Offenbar hat das deutsche Management die Konzernleitung in Reykjavík von der strategischen Bedeutung des deutschen Marktes überzeugt.

Grund des neuen Engagement sind die Rabattverträge mit mehreren Zuschlägen pro Gebietslos. Hier kommt den Apothekern laut Actavis eine besondere Rolle zu: „Es ist schwierig, sich ohne Außendienst gegen die Übermacht der führenden Generikafirmen zu behaupten - und so für Wettbewerbsvielfalt am Markt zu sorgen“, sagte Ludwig Decker, bei Actavis für das strategische Marketing zuständig, gegenüber APOTHEKE ADHOC.

In den kommenden Wochen soll dem derzeit 40-köpfigen Praxis- und dem 14 Mitarbeiter zählenden Klinikaußendienst das Apothekenteam zur Seite gestellt werden. Dazu gibt es fünf Key-Accounter, die sich um Spezialkunden wie Kooperationen kümmern.

Mit dem Ausbau setzt Actavis nicht nur gegen den Markt, sondern auch gegen den eigenen Trend der vergangenen Jahre: Ende 2007, ein Jahr nach der Übernahme von Alpharma-Isis, hatte Actavis rund 75 der insgesamt 120 Stellen im Arzt-Außendienst gestrichen. Ein Dutzend Mitarbeiter waren damals über Leasing-Verträge für die Betreuung der Apotheken eingesetzt worden.

Aktuell ist Actavis als Rabattpartner bei AOK, DAK, KKH Allianz, Bahn BKK sowie den BKK-Gruppenverträgen von Spectrum K und GWQ an Bord. Das Unternehmen ist außerdem der einzige Generikahersteller, der Nebivolol trotz Patentstreit und Festbetrag weiterhin ohne Aufzahlung anbieten will.

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