Clopidogrel-Generika

Acino: Rückruf nicht notwendig

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Der schweizerische Pharmahersteller Acino hält einen Rückruf von Clopidogrel-Präparaten, in denen der Wirkstoff der indischen Firma Glochem Industries verarbeitet ist, nicht für notwendig. Die Inspektionsbehörden hätten ausdrücklich auf eine Rückrufempfehlung verzichtet, teilte die Firma, die die Zulassung für den generischen Thrombozytenaggregationshemmer hält, mit.

Bei den beanstandeten Verstößen gegen die Gute Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practice, GMP) habe es sich um Mängel bei der Dokumentation gehandelt, sagte ein Acino-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Alle betroffenen Chargen seien in einem externen Labor untersucht worden. Mängel hinsichtlich der Identität, der Reinheit und des Gehalts seien nicht festgestellt worden. „Wir sind deshalb überzeugt, dass es kein Gesundheitsrisiko gibt.“ Bereits beim Patienten befindliche Packungen dürften weiter verwendet werden.

Die Inspektoren, die von einer deutschen und einer französischen Überwachungsbehörde stammten, seien zu dem Schluss gekommen, dass die festgestellten Mängel keine direkten Auswirkungen auf die Medikamente hätten und damit keine Patientengefährdung bestehe, sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das BfArM stehe hinsichtlich des weiteren Vorgehens in Deutschland in engem Kontakt mit den zuständigen Überwachungsbehörden in den einzelnen Bundesländern, die nun über einen Rückruf entscheiden müssen.

Sollte dieser ausbleiben, könnte es jedoch durch die Streichung des indischen Herstellers von der Liste der zugelassenen Zulieferer zu Produktionsengpässen in der Schweiz kommen. Acino rechnet eigenen Angabenn zufolge jedoch damit, aufgrund vorhandener alternativer Wirkstofflieferanten die Lieferbereitschaft in Kürze wieder sicher stellen zu können.

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