Parallelimporteure

Abacus: Zwei Zukäufe

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Berlin -

Abacus ist weiter auf Expansionskurs. Der dänische Parallelimporteur hat in der Schweiz und in den Niederlanden zugekauft.

In Belgien hat Abacus das Retail- und Klinikgeschäft des führenden Parallelimporteurs A.forall übernommen. Die Sparte beschäftigt rund 70 Mitarbeiter und vertreibt eine breite Palette von Präparaten an Apotheken, Krankenhäuser und Großhändler in der gesamten Benelux-Region. 2024 lag der Umsatz bei rund 60 Millionen Euro; die drei wesentlichen Bereiche sind PI Pharma, Impexeco und Eco.Pharma.Supply.

„Die Bereiche Einzelhandel und Krankenhaus von A.forall und Abacus Medicine ergänzen sich perfekt, und wir sehen große Chancen in der Zusammenführung zweier sich gut ergänzender Geschäftsbereiche“, so Frederik Heupel, COO von Abacus. A.forall verfüge über enge und direkte Beziehungen zu Apotheken, während Abacus die Apotheken in Belgien hauptsächlich über den Großhandel beliefere. Darüber hinaus konzentriere sich Abacus stark auf hochpreisige Medikamente, während A.forall ein breites Sortiment an günstigeren Medikamenten anbiete. „Durch die Bündelung unserer Kräfte können wir unseren Kunden hervorragenden Service und Zugang zu einem breiten und attraktiven Produktportfolio bieten.“

In der Schweiz hat Abacus dagegen mit Swiss Cardio Technologies einen Spezialisten für Kardioplegie übernommen. Dabei handelt es sich um eine Technik zur gezielten und vorübergehenden Unterbrechung der Herzaktivität, um Bypass-Operationen oder andere Herz- und Aortenoperationen zu ermöglichen, die ein unbewegliches Herz erfordern. Wichtigstes Produkt ist Cardioplexol (Magnesiumsulfat-Heptahydrat, Kaliumchlorid, Xylitol, Procainhydrochlorid). Das Unternehmen wurden von Experten für Herz-Kreislauf-Chirurgie mit Wurzeln an der Universität Bern gegründet.

„Swiss Cardio Technologies steht für herausragende Innovationen im Gesundheitswesen. Die Chancen für unsere beiden Unternehmen sind enorm, und ich freue mich darauf, sie gemeinsam zu erschließen“, so Flemming Wagner, CEO und Mehrheitseigentümer von Abacus. „Die Übernahme unseres ersten Pharma-Assets ist eine strategische Ergänzung des Geschäftsmodells der Gruppe und unserer Pläne für weiteres profitables Wachstum. Sie markiert den Beginn eines neuen Kapitels.“

Dass der Parallelimporteuer in diesen Bereich einsteigt, hat sicher auch mit Wagner selbst zu tun. Bevor er 2004 Abacus gründete, war er mit der Firma Ramcon selbst im Klinik- und Diagnostikbereich aktiv. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Abacus einen Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro, davon entfielen rund eine Milliarde Euro auf den Bereich Parallelhandel und Pharma Service. Knapp 500 Millionen Euro erwirtschaftete Pluripharm als Pharmagroßhändler in den Niederlanden. Der Gewinn lag bei 17 Millionen Euro.

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