Schweden

Landkarte für Apothekenketten

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In Schweden hat das Parlament am vergangenen Mittwoch die Liberalisierung des Apothekenmarktes beschlossen. Trotz der Ablehnung durch die Sozialdemokraten ist der Weg damit endgültig frei für Kettenkonzerne wie Celesio, Phoenix, Alliance Boots oder Oriola, die ihr Interesse seit langem angemeldet haben. Heute präsentierte die eigens eingerichtete Treuhandgesellschaft, welche der bislang staatlichen Apotheken verkauft werden und welche nicht.

466 Apotheken sollen den Plänen zufolge in den kommenden Wochen den Besitzer wechseln. Versteigert werden Pakete zwischen zehn und 199 Apotheken. 330 Apotheken bleiben in Staatsbesitz, 150 Apotheken sollen - zunächst als Minderheitsbeteiligung, später komplett - an Apotheker abgegeben werden. Gestern wurde das Personal von Apoteket informiert; im Mai werden die Unterlagen an die potenziellen Käufer verschickt.

Kartiert ist Schweden allerdings heute schon für die neue Apothekenwelt: Acht Clustern haben die Treuhänder die Apotheken für den Verkauf an Großinvestoren zugewiesen. Einige Gruppen umfassen Apotheken im ganzen Land, andere haben regionale Schwerpunkte.

Den Zuschlag erhält dann der Höchstbietende. Das Interesse sei groß, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Aus Deutschland hätten sich bereits einige Firmen gemeldet. Vor kurzem hatte allerdings Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle erklärt, die „bislang allenfalls in Ansätzen sichtbaren Rahmenbedingungen“ versetzten ihn „nicht gerade in Euphorie“.

Mit Inkrafttreten des Gesetzes wird es noch keine neuen Apotheken geben: Damit alle Käufer die gleichen Startbedingungen haben, ist der „Big-Bang“ erst für Herbst geplant. Solange führe die staatliche Apothekenkette Apoteket die Geschäfte weiter, so der Sprecher.

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