Bulgarien

EU-Hilfe nach Ansturm auf Apotheken

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Bulgarien hat angesichts der Ausbreitung der Schweinegrippe die Europäische Union um Hilfe gebeten. Sofia habe bei der EU-Kommission die Lieferung von 200.000 Packungen von Virostatika beantragt, sagte Gesundheitsminister Boschidar Nanew. Wegen der massenhaften Nachfrage habe sich in den bulgarischen Apotheken das Angebot von Grippe-Medikamenten verringert.

Aktuell sind bei den Großhändlern die Grippemittel Tamiflu, Relenza und Remantadin ausverkauft. Auch Atemschutzmasken gibt es keine mehr. Allerdings treffen bereits neue Lieferungen ein. Nachdem in den Apotheken drei Tage lang hoher Andrang herrschte, ist die Nachfrage mittlerweile aber wieder zurückgegangen.

Die Regierung will dennoch vorbereitet sein, um sich als Krisenmanager zu profilieren. Die Hälfte des EU-Kontingents soll den Behörden zur Verfügung gestellt werden. Diese können jedoch derzeit nicht einmal sagen, wie viele Menschen an Schweinegrippe erkrankt sind. Offiziell wurden mehr als 300 Fälle registriert; die Dunkelziffer soll höher liegen, weil Ärzte bei Grippe-Beschwerden auf den teuren Test für Schweinegrippe verzichten.

Bislang gibt es fünf Todesopfer, offenbar jedoch alle mit Vorerkrankungen. Elf Regionen haben den Ausbruch einer Grippe-Epidemie ausgerufen. In Sofia mussten aufgrund der Erkrankungen 49 Schulen schließen. Größere Impfstoff-Lieferungen werden für die kommenden Tage erwartet.

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