Arzneimittelkriminalität

China: Todesstrafe für Fälscher

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Berlin -

Gefälschte Medikamente sind in Entwicklungsländern ein großes Problem, in Industrienationen sind sie noch selten. Doch gefälscht können nicht nur die Produkte selbst sein, sondern auch die Studien, auf deren Grundlage sie zugelassen wurden. Gleich mehrere Verstöße indischer Dienstleister hatten in den vergangenen Monaten zu Rückrufen auch in Deutschland geführt. Wie der „Spiegel“ berichtet, will China nun die Höchststrafe für solche Fälle einführen.

Laut Bericht will China Betrügereien bei der Zulassung neuer Medikamente in Zukunft hart bestrafen: Wer gefälschte Unterlagen einreiche und klinische Studien manipuliere, komme für drei Jahre ins Gefängnis. Schade das Medikament der Gesundheit, erhöhe sich die Haftzeit auf zehn Jahre. In besonders schlimmen Fällen wolle der Oberste Volksgerichtshof sogar Todesurteile verhängen, schreibt der „Spiegel“. Als Beispiel werden Todesfälle bei Kindern durch schlechte Impfstoffe genannt.

Bislang gelte China als „Tummelplatz zwielichtiger Pillendreher“, heißt es im Bericht: Mittel, die bei Tests in den USA oder in Europa durchgefallen seien, würden im Reich der Mitte trickreich auf den Markt gebracht. Nachprüfungen der staatlichen Arzneimittelbehörde CFDA hätten ergeben, dass es bei 80 Prozent aller angebotenen Medikamente im Land Unregelmäßigkeiten bei der Zulassung gegeben habe. Oft machten die Hersteller falsche Angaben zu Wirksamkeit und Verträglichkeit.

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