Expresskassen, „vollständig private Räume“ für diskrete Beratungsgespräche sowie halbprivate Zonen, in denen Fachpersonen und Kundschaft Produkte und Dienstleistungen gemeinsam an Bildschirmen besprechen können – so plant Galenica die Zukunft für seine Amavita-Apotheken in der Schweiz. Wie sich die der Großhändler und Kettenbetreiber das vorstellt, sieht man in einer Pilot-Filiale in Zürich.
An integrierten Bildschirmen sollen Angestellte und Kunden gemeinsam Produkte und Dienstleistungen vergleichen. Man reagiere mit dem neuen Konzept auf das veränderte Verhalten der Kundschaft: „Bereits heute informieren sich rund 80 Prozent der Kundinnen und Kunden zuerst online, bevor sie eine Apotheke besuchen“, so Galenica.
Da auch die Schweizer Apotheken künftig mehr Aufgaben im Bereich Prävention (Impfungen, Gesundheitschecks) und bei der Beratung bei akuten Beschwerden übernehmen sollen, passt das neue Amavita-Konzept ins Bild. Mit dem sogenannten „Kostendämpfungspaket 2“ sollen die Kompetenzen der Apotheken erweitert werden.
Vergütet werden Impfungen – sofern die Impfung gemäss Schweizerischem Impfplan empfohlen ist – und Leistungen im Rahmen der Prävention und Therapieadhärenz ab 2027 durch die Grundversicherung. Mit dabei sind beispielsweise HPV-Impfprogramme, Darmkrebsscreenings, Bluthochdruck-Screenings und Mediaktionsanalysen.
Galenica-Apotheken bieten laut Konzern mit „Beratung plus“ bereits konzernweit niederschwellige Beratungsangebote, etwa für akute Anliegen wie Blasenbeschwerden oder Hautprobleme sowie präventive Gesundheitschecks wie zum Thema Herzgesundheit. In einigen Filialen von Amavita und Sun Store sind zudem – je nach Vorgaben des jeweiligen Kantons – bereits verschiedene Impfungen möglich.
Seit Jahren werde in die Verknüpfung digitaler und stationärer Angebote investiert, so der Kettenbetreiber. „Als stärkstes Gesundheitsnetzwerk der Schweiz“ wolle man die Rolle der Apotheke mitgestalten. Auch neue Angebote und in die Weiterentwicklung der Kompetenzen der Mitarbeitenden seien im Fokus, betont CEO Marc Werner. Für 2026 sind weitere Pilotapotheken geplant. „Das neue Apothekenkonzept trägt dazu bei, die Beratung als zentrale Aufgabe der Apotheke weiter auszubauen“, so der Konzern.
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